Im Vorabendgottesdienst am Samstag wurde er von Stadtdekan Dr. Jürgen Vordran in sein neues Amt eingeführt.Gleichzeitig verabschiedeten die Obernauer den bisherigen Pfarradminstrator Wolfgang Kempf. Er wird künftig die Pfarreiengemeinschaft der Kirchengemeinden Leider und Nilkheim leiten.
Gedankt für seinen pastoralen Einsatz wurde Gemeindereferent Rony Bilz. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen künftig rund um den Kirchturm von St. Gertrud und in Gailbach. Für die Firmvorbereitung der Obernauer Jugendlichen bleibt er jedoch zunächst weiterhin zuständig.
Als "erste Anlaufstelle" im Obernauer Pfarrhaus sorgt die Pfarrbeauftragte Karin Farrenkopf-Párraga für Kontinuität.
Sie ist für alle Angelegenheiten der Pfarrei zuständig, die nicht zwingend einem Priester vorbehalten sind. Ihr zur Seite steht bereits seit Herbst vorigen Jahres Diakon Bernhard Ewald, der sich um den Peter- und Paul-Verein, die beiden Kindergärten und die Taufkathechese kümmert.
Mit "Zurück zu den Wurzeln" kommentierte Robert Heßberger die Erweiterung seines Wirkungskreises auf die Obernauer Gemeinde: Sein Vater sei in Obernau geboren, außerdem hätte er noch vielfältige verwandtschaftliche Beziehungen. Mit den Worten "Aller guten Dinge sind drei" machte Vorndran den Obernauern den Wechsel schmackhaft. Nach dem Ausscheiden von Pfarrer Debler im Jahr 2001 sei in einem ersten Anlauf zunächst er selbst als "priesterlicher Moderator" eingesetzt worden. 2005 habe ein "zweiter Anlauf" Pfarrer Kempf zum Amt des "Pfarradministrators" verholfen.
Dass jetzt im dritten Anlauf Heßberger ohne jeden Zusatz zum "Pfarrer von Obernau" ernannt worden sei, beweise, dass dies jetzt eine tragfähige dauerhafte Lösung sei. Pfarrer Robert Heßberger kommt nicht alleine nach Obernau. Als priesterlichen Mitarbeiter bringt er Pater Judas Thaddäus Okocha mit. Der 33Jährige ist in Nigeria geboren und wurde dort zum Diözesanpriester geweiht.
Promotion in Frankfurt Seit 15 Monaten lebt er im Aschaffenburger Kapuzinerkloster, von wo aus er regelmäßig zur katholischen Hochschule St. Georgen in Frankfurt pendelt, um dort zum Doktor der Theologie zu promovieren. Dank der Mitarbeit des afrikanischen Priesters kann in der Obernauer Pfarrkirche Obernau künftig wieder jeden Samstag um 18 Uhr die Vorabendmesse und jeden Sonntag um 10 Uhr Eucharistie gefeiert werden. (Ernst Bäppler)
STICHWORT:
Priestermangel auf der einen Seite, verwaiste Pfarreien auf der anderen: Auf diese Entwicklung reagiert das Bistum Würzburg mit dem Konzept der "Pfarreiengemeinschaft". So sollen die gewachsenen Pfarreien ihre Identität behalten und weitgehend selbständig bleiben. Bis zum Beginn des neuen Jahrzehnts sollen die 14 Pfarreien des Aschaffenburger Stadtdekanats in fünf Pfarreigemeinschaften zusammen geschlossen sein. Vorreiter waren die drei Innenstadtpfarreien. Stiftskirche, Muttergotteskirche und St. Agatha bilden bereits seit 1. Dezember 2005 die Pfarreiengemeinschaft "St. Martin" mit Dekan Jürgen Vorndran an der Spitze. In ihr leben 7500 Katholiken . Dies entspricht der Regel, dass jeweils nur ein Seelsorger einer solchen Gemeinschaft vorsteht.
Bei 12 500 Katholiken in den vier Pfarrgemeinden des Aschaffenburger Südens ist dies von einem einzigen Seelsorger jedoch nicht zu schultern. Daher hat Bischof Friedhelm Hofmann eine Ausnahme zugelassen und zwei leitende Seelsorger bestimmt: Pfarrer Krauth für die Schweinheimer Pfarrei Maria Geburt und die Gailbacher Kuratie St. Matthäus einerseits sowie Pfarrer Heßberger für die Pfarreien St. Gertrud und St. Peter und Paul in Obernau. Nach einem Beschluss aller vier Pfarrgemeinderäte nennt sich die künftige Pfarreiengemeinschaft "Maria Frieden" . So heißt die Obernauer Waldkapelle, die zugleich geografischer Mittelpunkt und Ziel von Wallfahrten aus allen vier Kirchengemeinden ist. An der Obernauer Kapelle soll im kommenden Jahr mit einem Festgottesdienst die Begründung der Pfarreiengemeinschaft feierlich besiegelt werden.
Main-Echo 08.04.2008
Veröffentlicht: 08.04.2008 Klaus Hapke