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Zeugen der Liebe Gottes

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann weiht sechs Diakone zu Priestern – Festlicher Gottesdienst im überfüllten Kiliansdom – Bischof Hofmann: „Priester bleiben einfache, schlichte Menschen, die der Annahme bedürfen“ – Neupriester auf bisherige Praktikumspfarreien angewiesen

Würzburg (POW) Jesus kann auch heute den reichen Fischfang unter Menschen bewirken. Deswegen beruft er immer wieder junge Männer in seine Nachfolge. „Es gehören Vertrauen und Mut dazu, sich auf das Wort Jesu zu verlassen“, sagte Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Pfingstsamstag, 26. Mai, bei der Weihe von sechs Diakonen zu Priestern. An dem festlichen Pontifikalgottesdienst im Kiliansdom nahmen rund 1600 Mitfeiernde aus dem gesamten Bistum teil. Die Weihe empfingen Artur Karl Fröhlich (Escherndorf), Andreas Hanel (Poppenhausen), Michael Prokschi (Aschaffenburg-Herz Jesu), Uwe Schüller (Kleinbardorf), Christian Stadtmüller (Johannesberg) und Robert Stolzenberger (Aschaffenburg-Zu Unserer Lieben Frau).

„Wir brauchen Zeugen der Liebe Gottes in unseren Tagen“, erklärte der Bischof in seiner Predigt. Der Verzicht auf Ehe und Familie sowie die Verwirklichung eigener Pläne, ganz im Vertrauen auf die Gegenwart Jesu Christi, könne die Wahrheit der Präsenz erlebbar machen. Dennoch mache die Priesterweihe aus dem Weihekandidaten keine Supermenschen. „Wir bleiben auch als geweihte Priester einfache, schlichte Menschen, die der Annahme durch andere bedürfen.“ Wer sein Herz offen halte und Gott in und durch sich wirken lasse, den segne, heilige und weihe dieser.

Viele der Weihekandidaten hätten wie die Jünger Jesu bis zu ihrer Berufung normale Berufe ausgeübt, ehe sie den Ruf „Fahrt hinaus auf den See. Dort werft eure Netze aus“ vernahmen. „Wie Petrus sind Sie aber nicht im Protest stecken geblieben, sondern haben hinzugefügt: „Wenn Du es sagst, werde ich die Netze auswerfen.“ Der Bischof sagte den Neupriestern einen reichen Fischfang zu. „Vielleicht nicht in einem sichtbaren pastoralen Erfolg, nicht in vielen Konversionen, Bekehrungen, Taufen und blühender Jugendarbeit, die wir uns alle wünschen. Der Erfolg wird sich nach der Maßgabe Gottes einstellen.“

Zu Beginn der Feier stellte Regens Gerhard Weber vom Priesterseminar Würzburg die Weihekandidaten vor und bat sie, vor den Bischof zu treten. Die Diakone bekundeten ihre Bereitschaft zur Priesterweihe mit den Worten: „Hier bin ich.“ Weber erklärte sodann, dass das Volk und die Verantwortlichen befragt worden seien, und bezeugte, dass die Weihekandidaten für würdig gehalten würden. Vor der Erteilung der Priesterweihe versprachen die sechs Männer, ihren Dienst gegenüber dem Bischof und seinen Nachfolgern in Ehrfurcht und Gehorsam zu tun. Dabei erklärten sie unter anderem, in ungeteilter Liebe zu Christus zu leben und ihm in den Menschen treu zu dienen.

Beim Singen der Allerheiligenlitanei lagen die Weihekandidaten ausgestreckt am Boden und zeigten ihre Bereitschaft, sich Christus ganz hinzugeben. Dann legten ihnen Bischof Hofmann und anschließend Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele, Weihbischof Helmut Bauer sowie rund 150 Priester aus der ganzen Diözese die Hände auf – seit urchristlicher Zeit Zeichen für die Beauftragung und Bevollmächtigung. Im Weihegebet bat der Bischof schließlich um den Geist Gottes für die Neupriester. Als „ausdeutende Zeichen“ in der Weihehandlung zogen die Heimatpfarrer den Geweihten die priesterlichen Gewänder an, salbte ihnen Bischof Hofmann die Hände, überreichte Kelch und Hostienschale und umarmte sie zum Friedensgruß.

Am Schluss des fast dreistündigen Festgottesdienstes dankte Bischof Hofmann allen, die die Weihekandidaten bisher begleitet haben, vor allem den Familien der Neupriester. „Sie verlieren nicht ihren Sohn an die Kirche, sondern gewinnen eine neue Familie in Gestalt der ihnen anvertrauten Gläubigen hinzu“, sagte der Bischof.

Neben den Verwandten nahmen Freunde und Gläubige aus den Heimat- und Praktikumsgemeinden der Weihekandidaten sowie Mitglieder des Domkapitels und Priester aus allen Teilen des Bistums an der Feier teil. Jugendgruppen, Vereine und Verbände stellten Fahnenabordnungen. Musikalisch umrahmten Domorganist Professor Stefan Schmidt, der Kammerchor der Aschaffenburger Basilika Sankt Peter und Alexander unter der Leitung von Kantor Andreas Unterguggenberger sowie Kantor Simon Schrott die Feier. Am Pfingstfest beziehungsweise am Dreifaltigkeitssonntag feiern die Neupriester in ihren Heimatgemeinden Primiz.
Am Tag der Priesterweihe wurden die Neupriester auf ihre Kaplansstellen angewiesen. Sie werden zunächst bis August 2006 dort als Kapläne wirken, wo sie bereits als Diakone eingesetzt waren: Artur Karl Fröhlich in Traustadt, Andreas Hanel in der Pfarreiengemeinschaft Baunach-Lauter-Mürsbach-Gereuth, Michael Prokschi in Ochsenfurt, Uwe Schüller in der Aschaffenburger Pfarreiengemeinschaft Sankt Martin, Christian Stadtmüller in Mellrichstadt, Eußenhausen und Hendungen sowie Robert Stolzenberger in Bad Kissingen, Arnshausen, Winkels