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„Wir müssen etwas ändern“

Aschaffenburger Stiftung „Weg der Hoffnung“ setzt sich für eine menschenwürdige Zukunft der Armen in Kolumbien ein

Aschaffenburg/Villavicencio (POW) „Die Schicksale ‚unserer‘ Kinder‘ würden ein Buch füllen, das niemand lesen möchte, so traurig wären seine Kapitel.“ Das hat der bereits 2006 verstorbene Gründer der Aschaffenburger Stiftung „Weg der Hoffnung“, Pfarrer Josef Otter, über die Umstände in den Elendsvierteln um die Stadt Villavicencio in Kolumbien gesagt. In Otters Tradition wolle die Stiftung insbesondere den Kindern in der Stadt eine menschenwürdige Zukunft ermöglichen, sagt Wolfgang Hock, Mitglied des Stiftungsvorstands.

Die Stiftung existiert seit März 2000. Derzeit könne sie rund 1900 Kindern und Frauen in der kolumbianischen Stadt helfen. Acht Projekte wurden initiiert: Kinderheime, ein Jugendbauernhof, eine Behindertenwerkstatt, eine Behindertenbäckerei, eine Näherei sowie Frauen- und Schulförderung. Vor Ort werden die Projekte von einem einheimischen Priester sowie drei Schwesterngemeinschaften betreut.

„Auf eigene Kosten besuchen meine Frau und ich alle zwei Jahre alle Projekte, um zu sehen, was sich vor Ort tut“, sagt Hock. Als er und seine Frau vergangenes Jahr in Villavicencio zu Besuch gewesen seien, habe Luis, ein ehemaliger Bewohner des Jugendbauernhofs, eine sechsstündige Busfahrt auf sich genommen, um sich zu bedanken. Mit neun Jahren sei er zu Pfarrer Otter gekommen, heute sei er 37 Jahre alt und Ingenieur, erzählt Hock. „An Beispielen wie Luis wird begreifbar, dass wir immer mehr erhalten, als wir geben können.“ Jeder Besuch in Kolumbien lasse sie gleichzeitig dankbar und unruhig nach Deutschland zurückkehren. „Dankbar, weil wir in den geordneten und friedlichen Strukturen Deutschlands aufwachsen. Unruhig, weil wir das Elend tausender Menschen in den Elendsvierteln kaum aushalten. Wir müssen etwas ändern, als Mitmenschen und noch mehr als Christen“, bekräftigt Hock.

In Deutschland koordiniert ein fünfköpfiger Vorstand die ehrenamtliche Stiftungsarbeit. Finanziert wird die Stiftung über Spenden. Auch die Diözese Würzburg bezuschusst die Stiftung über den Missionsetat für Südamerika jährlich mit rund 25.000 Euro. Weitere Informationen bei: Stiftung „Weg der Hoffnung“, Bergstraße 5, 63867 Johannesberg, Telefon 06021/424296, E-Mail wolfgang.hock@wegderhoffnung.de, Internet www.wegderhoffnung.de. Spendenkonto: Sparkasse Aschaffenburg, IBAN DE89795500000000972000, BIC BYLADEM1ASA.

Zur Person: Pfarrer Josef Otter

Pfarrer Josef Otter, der Gründer der Stiftung „Weg der Hoffnung“, wurde am 31. März 1944 in Haibach geboren. Er studierte in Würzburg Theologie und empfing dort am 29. Juni 1969 die Priesterweihe. Nach Aushilfen in Wildflecken und Holzkirchen kam er im gleichen Jahr als Kooperator nach Pfarrweisach und wechselte 1971 als Kaplan nach Alzenau. Im Januar 1973 reiste er zum ersten Mal in die Diözese Villavicencio in Kolumbien. Nach seiner Rückkehr 1978 wurde er Seelsorger für die Aschaffenburger Pfarrei Sankt Kilian. Von 1986 bis 1994 war Otter als Missionar in Kolumbien eingesetzt. Er baute dort unter anderem soziale Einrichtungen für Straßen- und Flüchtlingskinder auf und setzte sich für die Rechte der Indianer ein. 1995 kehrte Otter ins Bistum Würzburg zurück und übernahm die Pfarrei Sankt Margaretha in Mainaschaff. 2003 wurde ihm für sein Engagement in Kolumbien der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Am 12. April 2006 starb Otter in Aschaffenburg.

bw (POW)

(3617/0935; E-Mail voraus)

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