fragten sich die Erwachsenen ängstlich und die Kinder spürten ihren Kummer. Eines Tages standen die Müllersfamilie und einige Freunde mit trübem Gedanken am Bach. Ein grün-rot-braunes Etwas kam geschwommen. Manchmal sah es aus wie eine Ente, dann sprang es wie ein Ball von Welle zu Welle und flog wie ein Vogel durch die Luft und fiel wieder in den Bach. Das kleinste Kind deutete auf dieses Etwas und fing an zu lachen. Das war so ansteckend, dass bald alle lachten bis ihnen die Tränen kamen. Da fing das älteste Kind an ein Lied zu singen und alle fielen ein, ob sie gut singen konnten oder nicht. Das andere Kind zeigte auf die Wolken. Es wurde eine fröhliche Unterhaltung, denn alle sahen etwas Anderes in den Wolkenbildern und freuten sich an der Vielfalt. Beschwingt holten sie etwas zu essen und zu trinken. Während sie die Mahlzeit genossen, sagte eine Frau: „Es gibt doch bei uns ein Sprichwort: Suche in schweren Zeiten nach einer Lösung und nicht nach Schuldigen“. So entwickelten alle einen Plan, wie sie anders mit dem knappen Wasser umgehen und auch das Mühlrad umbauen können, damit weniger Wasser für Anbau und Mahlen reichen könnte. Jeder musste dabei Abstriche machen, und gleichzeitig gewannen alle dabei. Als sie nach diesen Stunden nach Hause gingen, dankten sie Gott für Lachen, Singen, Wolken schauen, für ihre neuen Ideen und für ihren Zusammenhalt. Auch wenn sie nicht wussten, was die Zukunft bringen wird, war es allen leichter ums Herz. Es tat gut zu wissen, dass es auch in schwereren Zeiten Schönes und Gutes gibt, das ihnen niemand nehmen kann und für das Sie dankbar sein können.
Christiane Knobling
Leiterin der Ökumenischen Telefonseelsorge Untermain