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Kreuzwort am 14.4.2022

Von ungeahnten Glücksmomenten

Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch. Dieser Bibelvers aus dem 68. Psalm gehört zu meinen Lieblingsstellen in der Bibel. Gerade bei Bestattungen wähle ich ihn gerne aus. Denn wie auch immer der Lebensweg eines Menschen im Einzelnen verläuft, niemand wird alt auf einer einzigen Erfolgsspur von Anerkennung, Wohlstand und Zufriedenheit.

Man reitet nicht sein Leben lang auf einer ungetrübten Welle des Glücks. Und ob der Zynismus eines Herrn Putin oder eines Herrn Lawrow diese wirklich glücklich macht, wage ich zu bezweifeln. Andere leiden zu sehen, bewirkt in den wenigsten Fällen nachhaltige Zufriedenheit, sondern macht einen in der Regel psychisch noch kränker. Da ist dieser 2500 Jahre alte Leitspruch doch wesentlich realistischer, wenn er von den gottgegebenen Lasten des Lebens spricht.
Am Sonntag endet die Passionszeit. Sieben Wochen der Besinnung. Sieben Wochen, in denen alte Gewissheiten einer europäischen Friedensordnung in den Trümmerwüsten von Mariupol untergingen. Sieben Wochen, in denen wir nach zwei Jahren Pandemie immer noch dabei sind zu lernen, mit einem gefährlichen Virus zu leben. Und was sind schon sieben Wochen für eine Klimabilanz, die in Jahrzehnten rechnet?
Ob im Kleinen wie im Großen: Von auferlegten Lasten wissen wir genug zu berichten. Vom zweiten Halbsatz auch? Dass Gott jedem von uns auch immer wieder ungeahnte Momente des Glücks schenkt?
Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her. Manchem mag das zu naiv klingen. Ich kenne aber viele Menschen, denen dieser Spruch in all seiner Schlichtheit zum Lebensmotto geworden ist. Nicht die Hände in den Schoß legen. Nicht das eigene Ungemach betrauern, das bei Lichte betrachtet so groß vielleicht gar nicht ist. Und schon gar nicht neidisch auf den Nachbarn schielen, der es angeblich so viel besser erwischt hat als ich. Sondern in allem darauf zu vertrauen, dass Gott es gut mit mir und dieser Welt meint. Dass er in allem Elend Menschen inspiriert anzupacken und dem Nächsten zu helfen. Dass er jedem von uns einen Verstand gegeben hat, für eine bessere Welt zu arbeiten. Mit Kreativität und Mut, Geduld und Phantasie. Allen Widrigkeiten und allen Grausamkeiten zum Trotz.

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Osterzeit

Rudi Rupp
evang. Dekan am bayer. Untermain