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Vielfältig wie die Farben des Regenbogens

Rund 600 Besucher beim Zweiten Ökumenischen Stadtkirchentag in Aschaffenburg – Vielfältiges Programm lädt zum Austausch und zur Begegnung

Aschaffenburg (POW) „Gottes Geist ist bunt!“ Genau das erlebten am Pfingstmontag, 5. Juni, die rund 600 Besucher des Gottesdienstes auf dem Aschaffenburger Stiftsplatz beim Zweiten Ökumenischen Stadtkirchentag. Eingeladen hatte die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Aschaffenburg. Unter dem Motto „geistreich“ wollten sie demonstrieren, dass die Ökumene vor Ort lebt, und ein besonderes Zeichen im Jahr des Reformationsjubiläums setzen.

Auf dem Platz vor der Stiftsbasilika begrüßte Pfarrer Martin Heim die Christen, die aus der ganzen Stadt zusammengekommen waren. Er vertrat als Ökumenebeauftragter des katholischen Stadtdekanats auch Dekan Wolfgang Kempf, der mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann zur Wallfahrt der Generationen nach Lourdes aufgebrochen war. Als Zelebranten waren Vertreter aller in der Aschaffenburger ACK zusammengeschlossenen Kirchen da. Gegenwärtig gehören ihr die Altkatholische Kirche, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, die Evangelisch-Lutherische Kirche, die Griechische Orthodoxe Kirche, die Römisch-Katholische Kirche, die Rumänische Orthodoxe Kirche und die Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien an. Gaststatus haben die Freie Evangelische Gemeinde, die Siebenten-Tags-Adventisten und die Neuapostolische Kirche. „Auch wenn wir alle unser eigenes Profil haben, so eint uns doch der Heilige Geist“, sagte Heim.

Im Gottesdienst wurde das mit dem Bild vom Regenbogen aufgegriffen, den Gott in der Noah-Geschichte als Zeichen des Bundes mit seinem Volk am Himmel erscheinen lässt. In Kurzpredigten interpretierten die Geistlichen die verschiedenen Farben. Dann waren die Gottesdienstteilnehmer eingeladen, Wollfäden miteinander zu tauschen, bis sie alle Farben des Regenbogens an einem Schlüsselring mit nach Hause nehmen konnten.

Neben dem gemeinsamen Gebet spielte das gemeinsame Singen beim Stadtkirchentag eine große Rolle. Die Band „ZeitZeichen“ lud, nachdem sie bereits den Gottesdienst musikalisch umrahmt hatte, auf der Bühne am Stiftsplatz zu einem Mitsingkonzert ein. Die Band „Frank der Schrank“ brachte mit Mitmachaktionen Kinder- und Elternaugen zum Leuchten und die Band „Contact“ führte ihre selbst komponierte „Missa Humana“ auf. Gospelfreunde lernten mit dem Chor „Plenty Good Room“ einige der Lieder, die beim Schlussgebet in der Christuskirche gemeinsam vorgetragen wurden. Im Garten der Stiftskirche konnten die Besucher bei Meditationsanregungen oder beim liturgischen Tanz zur Ruhe kommen. Kinder waren in der Christuskirche bei einem Stationenlauf zu den Farben des Regenbogens willkommen. Im Pfarrheim Marienstift wurde zu Körpergebet und Kurzfilmen eingeladen und in der ehemaligen Krankenhauskapelle, die heute von der Rumänischen Orthodoxen Kirche genutzt wird, gab es eine Weihrauchprobe.

Der Theaterplatz hatte sich in einen „Markt der Möglichkeiten“ verwandelt, der zeigte, wie bunt die Kirchen in Aschaffenburg sind. Hier hatten beispielsweise die Caritas und die Diakonie ein gemeinsames Zelt, in dem von äthiopischen Christen Kaffee geröstet und ausgeschenkt und zum Blumenpflanzen eingeladen wurde. Der ökumenische Kirchenladen ließ zwei Pantomimen biblische Szenen interpretieren und der Evangelische Frauenbund lud dazu ein, am Glücksrad zu drehen. Der Tag bot viele Möglichkeiten zum Hinschauen, Hinhören und Mitmachen.

„Wir haben die Vielfalt des christlichen Glaubens spüren können“, sagte der evangelische Dekan Rudi Rupp beim Abschlussgebet in der Christuskirche. Er ist zurzeit Vorsitzender der ACK und hatte die Federführung bei der Vorbereitung des Tags. Für ihn habe der Tag gezeigt, wie die Christen über Konfessions- und Ländergrenzen hinweg miteinander verbunden seien.

bv (POW)

(2317/0609; E-Mail voraus)

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