Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Unbekannte Wege

Migranten gab es schon immer. "Dieser Haufen wird uns ringsum alles abfressen". So sprachen die Moabiter, als die Israeliten auf ihrer Flucht von Ägypten sich dem Land Moab näherten. Die Moabiter fürchteten schlicht, die israelitischen „Migranten“ würden sie um ihren Wohlstand und um ihre natürlichen Ressourcen bringen.

„Die Leben auf unsere Kosten", „Es sind zu viele!", so sagen manche heute und blicken auf die Menschen, die derzeit in Europa Schutz und ein Auskommen suchen. 130.000 sollen es sein, die allein von Januar bis März in Griechenland angelandet sind. Rund 200.000 sollen in Libyen nach Möglichkeiten der Überfahrt nach Italien suchen.
Machen wir uns nichts vor: Wir sind ein reiches Land. Uns geht es so gut wie nie zuvor in der Geschichte Deutschlands. Wir können uns die paar Migranten leisten.
Machen wir uns nicht vor: Das Fernsehen transportiert die Bilder unseres funktionierenden Sozialwesens bis in den hintersten Winkel der Erde; saubere Straßen, schöne Kindergärten und überwiegend ordentliche Schulen. Natürlich, es gibt auch bei uns viel zu tun. Viel zu viele Kinder wachsen heute schon in Familien auf, die sich unterhalb der offiziellen Armutsgrenze bewegen.
Nur, die Bilder der Armut bei uns sieht man in Syrien und Afrika eher nicht. Und selbst wenn man sie sehen würde: in den Augen der Syrier und mancher Afrikaner ist Armut in Deutschland tausendmal besser als Krieg und Verfolgung im eigenen Land.
Machen wir uns nichts vor: Sie werden kommen, ob wir das wollen oder nicht. Die Zäune werden sie nicht aufhalten.
Denn, wo würden Sie hingehen, wenn Sie im eigenen Land nicht mehr leben könnten? Natürlich dahin, wo das Leben funktioniert.
So wie vor 150 Jahren gut fünf Millionen Deutsche vor allem in die Vereinigten Staaten von Amerika ausgewandert sind.
Die Moabiter damals: Ihr König Balak entschließt sich, gegen die Israeliten Krieg zu führen. Dabei vergisst er auch die psychologische Kriegsführung nicht. Er bittet einen damals weltberühmten Propheten und Seher namens Bileam, nach Moab zu reisen, um die Israeliten zu verfluchen.
Auf dem Weg nach Moab stellen sich dem Bileam zusehends größere Hindernisse in den Weg. Bileam reagiert zunächst wütend. Erst als ihn die Umstände geradezu zwingen, da fängt er an, in den ihn ausbremsenden Ereignissen einen Sinn zu finden.
In der bildlichen Sprache des Alten Testaments: Bileam entdeckt, dass es der Engel des Herrn ist, der ihm den Weg versperrt. In dieser Entdeckung eröffnet sich ihm die Möglichkeit, das Widerständige zu integrieren und langsam zu einem ja zu finden.
Fazit der Geschichte: Wenn sich die Lebensumstände nicht dem eigenen Wunsch gemäß entwickeln, lohnt es sich zu prüfen, ob es nicht Gott sein könnte, der uns auf einen neuen Weg lenken möchte.

Spittler Heinrich