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Übergabe mit Wehmut und Zuversicht

Zu einem Festakt zur Übergabe der Aschaffenburger Maria-Ward Schule in die Trägerschaft der Maria-Ward-Stiftung hatte die Congregatio Jesu (CJ) am Freitag, den 7. März in die Turnhalle der Schule eingeladen. Viele Vertreter aus Kirche und Politik waren gekommen, um dabei zu sein, wenn nach 260 Jahren die traditionsreichen Schule vom Orden der Englischen Fräulein in eine Stiftung übergeführt wird. In Aschaffenburg ist damit eine der letzten Schulen des Ordens in neue Hände gegeben worden.

Schwester Elfriede Frasch, die Vorsitzende des Stiftungsvorstand, gab einen Überblick über die Geschichte des Trägerwechsels. Nach Jahren des ständigen Wachstums hätte der Orden am Anfang des neuen Jahrtausends vor der Frage gestanden, wie es mit der Schule weiter gehen soll. Den Schwestern fehlte der Nachwuchs, gleichzeitig war dem Orden aber die große Verantwortung gegenüber der Schule und dem erst neu sanierten Schulgbäude, den gut 100 Arbeitsplätzen und dem Lebenswerk vieler Generationen von Schwestern bewusst. So wurde im Januar 2002 die „Maria-Ward-Stiftung mit Sitz in Aschaffenburg“ gegründet. Das Gründungskapital dafür kam zum großen Teil von der Diözese Würzburg. Der Stiftungsvorstand besteht heute neben Schwester Elfriede Frasch aus dem Vorstandvorsitzender der Raiffeisenbank Aschaffenburg Direktor Helmut Haun und dem Würzburger Realschuldirektor Peter Schreiner. Weitere Mitglieder des Stiftungsrates sind der Direktor der Liga Bank Würzburg Hans-Dieter Greulich, der Aschaffenburger Rechtsanwalt und Justizminister a.D. Hermann Leeb, Domkapitular Günter Putz und Dr. Gudrun Ströer.

Schwester Elfriede Frasch bedankte sich im Rahmen ihres Referats bei allen, die sich für Neuordnung eingesetzt haben. Alle voran erwähnte sie die Diözese Würzburg, die bei der Abfassung des Vertragswerks behilflich gewesen war und insgesamt etwas mehr als eine Millionen Euro für das Stiftungskapital zur Verfügung gestellt hat. Weitere Unterstützer sind die Stadt Aschaffenburg, die Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg, die Raiffeisenbank Aschaffenburg und die Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau. Dazu kamen noch viele Einzelspenden und der Einsatz vieler Helferinnen und Helfer, die zum Gelingen der Umwidmung beigetragen haben. Auch wenn der Abschied von der Trägerschaft nach über 260 Jahren nicht leicht fiele, so Schwester Frasch, so sei sie doch zuversichtlich, dass die Schule in eine gute Zukunft geht: "Wir haben Menschen gefunden, die bereit sind, die Bürde einer solchen Einrichtung auf sich zu nehmen um der guten Sache willen, nicht eines vorteils wegen."

Domkapitular Günter Putz betonte in seinem Grußwort, dass die Sorge um die Zukunft der Jugend der Diözese Würzburg ein besonderes Anliegen sei. Bei der neuen Trägerschaft für die traditionsreiche Schule hätte man darauf geachtet, möglichst viele mit ins Boot zu holen, denn „Bildung betrifft uns alle“, so Putz. Er sei sich aber sicher, dass das Charisma von Maria Ward auch unter der neuen Trägerschaft die Arbeit an der Schule inspirieren wird.

Beim Festakt anwesend waren auch die Klassensprecherinnen der Schule und die Musikerinnen aus den Chören und dem Streichorchester. Sie gestalteten die Feierstunde mit klassischem und modernen Musiken. Im Schulalltag haben die Kinder und Jugendlichen von der neuen Trägerschaft nicht viel zu spüren bekommen. Bei den Schwestern hat inzwischen allerdings das große Aufräumen begonnen. Nachdem im Schwesternhaus jetzt mehr Platz ist, wird dort ein Archiv eingerichtet. Voll Stolz konnte im Zuge des Festakts die ehemalige Schulleiterin Schwester Renata Rohleder dem Oberbürgermeister der Stadt Aschaffenburg Klaus Herzog acht handgeschriebene Bände des Aschaffenburger Mundartdichtes Christian Scherf überreichen. Dessen Tochter war Anfang des 20. Jahrhunderts Schülerin der Maria Ward – Schule gewesen und hatte die Bände der Schule vermacht. Die Bücher waren bei der Neuorganisation des Archivs aufgetaucht und sollen jetzt ins Stadt- und Stiftsarchiv übergeführt werden.