Jemand, der die Welt rettet, der uns aus unseren Gefangenschaften erlöst - genau wie Superman & Co. Nur besser, weil für immer und ewig.
Aber passt das? All die anderen Helden ziehen ihre Superkräfte über mit der passenden Kleidung dazu - und schon geht’s los. Und Jesus? Der macht das genaue Gegenteil: zieht sich aus, entkleidet sich all seiner Kraft. Nackt hängt er am Kreuz, ohnmächtig und von Gott und aller Welt verlassen. Was soll das für ein Superheld sein? Ist das nicht tatsächlich blanker Unsinn?
Doch dann wurde mir klar: genau das macht sein Heldentum aus. Dass er nämlich ganz bewusst das Risiko eingeht, mit und unter uns zu leben. Schwach und verletzlich wie wir. Nimmt sein Kreuz auf sich und kämpft sich durch die Höhen und Tiefen seines Lebens - wie wir. Bricht sogar manches mal unter der Last seines Lebens zusammen - wie wir. Und schafft es doch am Ende, immer wieder aufzustehen, weiterzugehen bis zum bitteren Ende. Mit nichts bekleidet als der nackten Hoffnung und angetrieben von einer großen allumfassenden Liebe. Das ist der Unsinn, der seinem Leben Sinn verleiht. Das ist die Torheit, die unser Leben selig macht. Darin ist er wirklich und endgültig unschlagbar - für immer und ewig.
Stephanie Wegner
Pfarrerin der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Kreuzwertheim