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Spiel mir das Lied vom Leben

"Spiel mir das Lied vom Tod" lautet ein Filmtitel. Der Tod begegnet auf Schritt und Tritt. Viele verdrängen alle Gedanken daran. Aber Verdrängung und Tabuisierung helfen nicht weiter. Alles ist endlich: Diese Welt trägt ein Verfallsdatum. Auch unsere Lebenszeit ist begrenzt.

Wir können zwar die Todesgrenze hinausschieben. Aber wir können sie nicht aufheben. Die Erinnerung an den Tod kann lähmen und ängstigen. Das Lied vom Tod wird in dieser Welt auf unterschiedliche Melodien gespielt. Es sind traurige, düstere Weisen, die da erklingen.“Tot ist tot!“ –lautet die Grundmelodie vieler Menschen.
In der Bibel erklingt eine andere, eine mutmachende und hoffnungsstiftende Melodie.
Der Apostel Paulus stimmt sie an. Er hält dagegen: „Spiel mir das Lied vom Leben!“ Er weiss, dieses hat mit Jesus zu tun. Jesus sagt: „Ich lebe und ihr sollt auch leben!“ Der auferstandene Jesus ist Paulus in den Weg getreten. Am eigenen Leib, hautnah, hat er durch diese Begegnung die verändernde, lebensschaffende Kraft des Auferstandenen erlebt. Als nüchterner Mensch wusste er, dass die Nachricht von der Auferstehung Jesu Widerspruch herausfordert. Gegen alle scheinbar so rationalen Einwände und Argumente benennt er Osterzeugen. Es sind Menschen, die, wie er, dem auferstandenen Jesus begegnet sind.
Ohne die Auferstehung Jesu verkommt das Christentum zu einer Religion wie andere Religionen.
Paulus sagt: Wenn Jesus nicht auferstanden ist, ist alles vergeblich. Dann hat der Tod das letzte Wort. Dann ist die Lage trostlos und hoffnungslos. Dann ist uns nicht mehr zu helfen. Paulus bezeugt: „Nun aber ist Christus auferstanden!“
Diese Tatsache feiern Christen an Ostern, dem ältesten christlichen Fest und an jedem Sonntag.
Viele Menschen tun sich schwer mit der Botschaft von der Auferstehung. Sie läuft unseren Erfahrungen entgegen. Viele sind wissenschaftsgläubig und mediengläubig. Sie misstrauen der Botschaft der Bibel und Gottes Möglichkeiten. Aber weil Gott allmächtig ist, kann er auch den Tod überwinden.
Das hat er gezeigt als er Jesus aus dem Grab ins Leben holte. Nicht Tod und Grab, sondern das Leben steht am Ende. Darauf vertrauen Christen zu allen Zeiten. Christen sind Protestleute gegen den Tod. Deshalb stimmen sie den österlichen Jubel an: „Halleluja, der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden.“ Sie besingen den Sieg des Lebens über den Tod.
Für mich ist die Osterbotschaft gut zusammengefasst in einer Inschrift in der St. Michaelskapelle auf dem Schwanberg:
„Seid ohne Furcht, wenn eines Tages die Kraft der Atome den kreisenden Erdball vernichten sollte, so wird sie doch nichts sein gegen jene Kraft, die den Stein vom Grab wälzte. Christus hat einmal den Tod besiegt und jede Vernichtung ist eingeschlossen in seine und unsere Auferstehung.“

Michael Wehrwein ist evangelischer Dekan in Lohr am Main und stv. Regionalbischof