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Sorgen und Segen

Alle machen sich Sorgen! Wir sorgen uns um das Heute und Morgen, die Zukunft in unserem Land, in Kirche und Gesellschaft. Und das ist gut so! Wir zeigen mit unserer Besorgnis, dass es uns nicht egal ist, wie wir in unserem Land leben und das Zusammenleben gestalten wollen. Mütter machen sich immer Sorgen. Väter auch, vielleicht auf ihre eigene Weise.

Sich zu sorgen gehört zum Leben, erst recht, wenn wir Verantwortung tragen für die Familie, für kleine Aufgaben oder große Verpflichtungen. Und es ist nur gerechtfertigt angesichts dessen, was täglich auf uns einströmt - unvorhergesehen, nicht einkalkuliert, ungewollt und zufällig.
„Mach dir keine Sorgen!" Das ist als Zuspruch gut gemeint, ändert aber meist kaum etwas an den Sorgenfalten. Floskeln helfen nicht gegen eine tief sitzende Unruhe.
„Sorgt euch nicht um euer Leben !" hören wir auch in der Bergpredigt. Jesus wendet aber unsere Blickrichtung: nicht die Sorgen sind wesentlich für das Leben, sondern tiefes Vertrauen auf Gott, der um alles weiß, was wir brauchen. Das gibt Zuversicht und Weite, denn es macht einen entscheidenden Unterschied, ob ich darum weiß oder nicht. Jesus leugnet nicht, dass Menschen besorgt sind. Aber er stellt alle Sorgen in einen neuen Zusammenhang. Leben aus der Zuversicht weiß Jesus in der Zusage des Schöpfer begründet, die für jeden und jede von uns gilt: du bist einmalig und ein Segen für diese Welt.
Segen meint nicht ein sorgenfreies Dasein, sondern vielmehr das zugesagte Ja Gottes zum Leben, das wir aber eben nicht machen und kontrollieren können, auch wenn wir es immer wieder versuchen.
Sich um einander sorgen und einander segnen – vielleicht sind das zwei Haltungen die helfen, dass die tiefere Wahrheit im alltäglichen Getriebe nicht verloren geht.
„Im Sorgen hilft das Segnen!" Die Menschen, die wir im Herzen tragen, aber nicht erreichen können; die Hoffnungen, mit denen wir unterwegs sind oder das Vertrauen, mit dem wir immer wieder neu beginnen; die Freude und die Trauer, die oft so nahe beieinander liegen. Segnen wir, um wen oder was wir uns sorgen. Dann ist Segen in allem Sorgen und auf unserem Leben und der sorgenvollen Welt.

Klaus Becker
Diözesanreferent für Katechese; Lohr