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Seit 1996 Partnerschaft zwischen St. Gertrud Aschaffenburg und Heilig Kreuz Lundu/Tansania

Schon immer haben die Gläubigen in der Gemeinde, aber auch viele Freunde und Förderer des Eine-Welt-Kreises, offene Ohren und Geldbeutel für die Sorgen und Nöte der Menschen in anderen armen Ländern der Erde gezeigt. Solches Engagement findet auch Respekt in der Öffentlichkeit. So erhielt der Eine-Welt-Kreis von St. Gertrud in diesem Jahr den Agenda-21-Preis der Stadt Aschaffenburg.

Wenn Rachel Ndunguru in Lundu am Njassa-See ihren Mann vor der Hütte verabschiedet, hat sie schon lange keine Angst mehr, er würde niedergeschlagen und mit leeren Händen vom Fischfang zurückkehren. Diese Zeiten sind seit 1998 vorbei. Damals erhielten die Fischer an dem riesigen Süßwassersee, der die nasse Westgrenze der Würzburger Partnerdiözese Mbinga in Südtansania bildet, neue Netze.

Gespendet waren sie, vermittelt über die Missionsbenediktinerabtei Münsterschwarzach, von Aschaffenburger Bürgern, die mit Spenden die Hilfsaktion der Pfarrei St. Gertrud für Lundu unterstützt hatten. Vorher waren die Fischer von Lundu täglich in ihren ausgehöhlten Einbäumen mit Netzen hinausgefahren, mit denen sie die Fanggründe kaum oder gar nicht erreichten. Erst mit vernünftiger Ausrüstung konnte es ihnen gelingen, die Hauptnahrung für die Menschen am Njassa-See zu bergen. Diese leben, weil der Boden zu wenig hergibt, nämlich hauptsächlich vom Fischfang. Während sonst die Ernährungslage in den Bergen des Bistums Mbinga ausreichend ist, leiden die Anrainer am Njassa-See häufig unter Mangel an Feldfrüchten, deren Einfuhr sie aus dem Erlös des Fichfangs finanzieren müssen. So sind die Menschen in der Ortschaft Lundu mit ihren rund 13 000 Einwohnern – davon rund 7000 Katholiken in der Pfarrei mit vier Außenstationen – noch heute für Hilfe aus Aschaffenburg dankbar.

Ein Landrover für die Freunde
Schon zwei Jahre später gab es wieder Anlass zur Freude. Da überreichte Hermann Karpf, Motor der Partnerschaft zwischen Lundu und St. Gertrud, persönlich in Lundu dem dortigen Pfarrer die Autoschlüssel zu einem von Aschaffenburgern gespendeten Landrover, mit dem sich die Lage in dem Fischerdorf weiter verbesserte. Bis heute dient der Geländewagen der Pfarrei als Lastesel für Baumaterial und Nahrungsmitteltransporte, aber auch als Krankenwagen für Fahrten in das im Notfall schwer erreichbare Krankenhaus von Litembo. Doch Klima und Straßenverhältnisse haben dem Gefährt so zugesetzt, dass nun eine Generalüberholung fällig ist, die rund 3000 Euro kosten dürfte. Hier ist wieder die Spendenbereitschaft der Aschaffenburger gefragt. Und die haben sich bisher hochherzig und großzügig gezeigt. Seit 1996 sind von Aschaffenburg aus etwa 55 000 Euro in das bettelarme Lundu geflossen. Dazu gehört unter anderen die Spendenaktion des Aschaffenburger Klinikums, mit der die Kirchenstiftung St. Gertrud Moskitonetze und Medikamente beschaffen konnte. Die jüngste Aktion galt der Unterstützung eines Wasserprojekts in Lundu. Dafür überreichte Hermann Karpf vor Ort bei seinem Besuch 2005 anlässlich des 75-jährigen Jubiläums der dortigen Pfarrei einen Scheck über rund 3000 Euro.
So blüht die Partnerschaft zwischen Lundu und St. Gertrud, ein festes Band hat sich zwischen Main und Njassa-See entwickelt. Das eine-Welt-Engagement der Aschaffenburger Pfarrei ist allerdings auch ein Band, das die Menschen in dem Sprengel zusammenhält. Denn St. Gertrud ist eine relativ junge Pfarrei, 1960 entstanden aus Teilen der Stadtpfarrei Unsere Liebe Frau und der Schweinheimer Pfarrei Maria Geburt. Noch vor der Einführung von Pfarrgemeinderäten trieb man – auch hier setzte sich der kirchlich und sozial vom Elternhaus her geprägte Hermann Karpf mit seiner Frau Rita energisch ein – mit einer lebendigen Familienarbeit die Zusammenführung der Gläubigen zu einer Gemeinde energisch voran. Heute, mit 79 Jahren, lodert in beiden immer noch das Feuer, das sich in ihnen beim Engagement in der kirchlichen Jugendarbeit entzündete. Diese Begeisterung zum sozialen Engagement gab Karpf an die Gläubigen in St. Gertrud weiter. So schlug die Eine-Welt-Arbeit 1971 Wurzeln in der Gemeinde. Damals ging es um eine Wäschesammlung für die Lepra-Station der Missionsbenediktiner in der Abtei Peramiho in der 1986 gegründeten Diözese Mbinga, wo Karpf 1993 erstmals Gast war.. Damit entstanden die ersten Kontakte zu Tansania. Drei Jahre später entwickelte sich die Partnerschaft mit Lundu, die durch intensiven Informationsaustausch lebendig bleibt. Förderlich dafür ist auch, dass Pfarrer Robert Heßberger vom Lundu-Fieber angesteckt ist, selbst schon dort war und die Partnerschaft begleitet und unterstützt.

Ein Preis für fleißige Akteure

Karpf betont jedoch ausdrücklich, dass sich die Eine-Welt-Arbeit in St. Gertrud nicht in der engen Beziehung mit Lundu erschöpft. Schon immer hätten die Gläubigen in der Gemeinde, aber auch viele Freunde und Förderer des Eine-Welt-Kreises, offene Ohren und Geldbeutel für die Sorgen und Nöte der Menschen in anderen armen Ländern der Erde gezeigt. Der Eine-Welt-Kreis unterstütze tatkräftig die Aktionen der kirchlichen Hilfswerke und fördere intensiv die Idee des Fairhandels, unter anderem durch den Verkauf von Eine-Welt-Produkten in der Pfarrei. Außerdem sei man in das Eine-Welt-Netz der Stadt integriert. Solches Engagement findet auch Respekt in der Öffentlichkeit. So erhielt der Eine-Welt-Kreis von St. Gertrud in diesem Jahr den Agenda-21-Preis der Stadt Aschaffenburg.

 

Wer die Partnerschaftsarbeit von St. Gertrud unterstützen will, kann unter „Hilfe für Lundu“ auf die Konten der Pfarrei bei der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau Nr. 8 078 248 (Bankleitzahl 795 500 00) und der Raiffeisenbank Aschaffenburg-Schweinheim Nr. 6609 481 (Bankleitzahl 795 625 14) spenden. Ansprechpartner ist Hermann Karpf, Vogelsbergerstraße 13, 63473 Aschaffenburg, Telefon 0 60 21/9 42 26; E-Mail: „Karpf.H@t-online.de“.