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Salz in der Suppe

Wir sind das Salz in der Suppe der Gemeinde! – so singt die kleine Schar fröhlich und selbstbewusst im Kindergottesdienst. Da sitzen Vorschulkinder neben Fast-schon-Konfirmanden einträchtig im Kreis beieinander. In der Mitte ein Tisch mit Kreuz, Blumen und Kerzen. Ein kleiner Altar.

Die Kindergottesdienst-Mitarbeiterin stellt die Gitarre beiseite. Gleich kommt das Gebet, das die meisten mitsprechen können. Eingeübte Rituale. Die Kinder wissen, was sie erwartet. Neu aber sind die Geschichten aus der Bibel. Zumindest neu erzählt oder vorgespielt. Nachfragen und eigene Ideen der Kinder zwischendurch sind ausdrücklich erwünscht! Und danach wird´s so richtig kreativ! Die Großen helfen den Kleinen. Oder umgekehrt. Altersunterschiede sind hier nicht wichtig. Spielen macht in der Gruppe sowieso mehr Spaß! Schade, dass die Zeit so kurz ist, bedauern die Kinder und eine Drittklässlerin meint: „Kindergottesdienst ist immer ein bisschen so wie Kindergeburtstag!“ Sie lacht. Die Mitarbeiterinnen freuen sich. Die Arbeit hat sich gelohnt. Wunderbar! Schmeckt das nicht wie Salz in der Suppe?

Kinder wichtig nehmen, ihnen Raum geben - in jeder Kirchengemeinde gibt es Frauen, Männer und Jugendliche, die sich genau dafür stark machen. Sie engagieren sich in Mini- und Kindergottesdiensten, in Kinder- und Jugendgruppen, in Kinderchören, bei Kinderbibeltagen und bei all den anderen Veranstaltungen in den Kirchengemeinden, bei denen es fröhlich, bunt und meist etwas lauter zugeht. Fast alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tun diesen Dienst ehrenamtlich. Begeisterung und Leidenschaft gratis! In ihrer Freizeit bereiten sie sich vor, setzen sich mit Bibeltexten und neuen Themen auseinander, besprechen sich in Teams, bilden sich auf Fortbildungen weiter und organisieren ihr Familienleben um die Kinderkirchentermine herum. Und wieso? Um etwas von dem zu zeigen und weiter zu schenken, was ihrem eigenen Leben Halt und Kraft gibt: Gottes Liebe.

Meiner Meinung nach tun sie damit genau das, was Jesus meint, wenn er seinen Freunden im Markusevangelium im 10. Kapitel aufträgt: „Lasst die Kinder zu mir kommen! Denn für Menschen wie sie ist Gottes neue Welt bestimmt. Wer sich die neue Welt Gottes nicht schenken lässt wie ein Kind, dem bleibt sie verschlossen.“

Wie gut, dass sich immer wieder Menschen finden, für die der Dienst in der Kinderkirche nicht nur Sinn, sondern sogar große Freude macht! Indem sie von Gott, von Jesus und von ihrem christlichen Glauben erzählen, entdecken sie jedes Mal für sich selbst etwas Neues. Sie scheuen sich nicht, jungen Menschen mit einfachen Worten und mit ihrer ganzen Person Rede und Antwort zu stehen und zuzugeben, dass sie bei manchen Fragen selbst nicht weiter wissen, sondern zusammen mit den Kindern auf der Suche sind. Was wäre die Kirche ohne solch engagierte und mutige Menschen? Die Suppe würde wahrscheinlich ziemlich fad schmecken.

Heike Kellermann-Rupp, evang. Pfarrerin Kleinostheim und Stockstadt