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Rosenblätter regneten zur Pfingstnacht

Rosenblätter, die sanft scheinbar aus dem Nichts herabschweben und auf dem weißen Altartuch liegen bleiben: diese gelungene Überraschung war der Abschluss einer Vigilfeier zum Pfingstfest in der Aschaffenburger Stiftsbasilika.

Am Vorabend des Feiertages hatten sich gut 200 Teilnehmer um 22 Uhr in der Kirche versammelt, um sich von musikalischen Anrufungen des Heiligen Geistes und dramatisch vorgetragenen Texten aus der Bibel inspirieren zu lassen.

Zu Beginn hatte Matthias Tautz die Besucher bereits mit dem „Incanation pour un Saint“ von Jean Langlais mit einem furiosen Orgelspiel in eine aufwühlende, die Ankunft des Geistes vorbereitende Stimmung gebracht. Das Nachtgebet begann gleichsam mit dem Ausdruck der Sehnsucht nach Ordnung im Chaos der Welt. Danach führte der Wechsel zwischen Musik und Text eher in eine meditative Stille, die durch eine Lichterprozession im illuminierten Kreuzgang der Stiftskirche noch gesteigert wurde.
Gekonnt wurde die Feier von der Schola Cantorum und dem Kammerchor der Stiftsbasilika unter der Leitung von Andreas Unterguggenberger und dem Ensemble für mittelalterliche Musik mit Elisabeth Neyes und Anja Komarnicki (Gesang und Julia Heiß (Blockflöte) in eine bewegende Sphäre getaucht. Dramatisch trugen Steffen Rosenberger und Eva Rosner die überwiegend alttestamentarischen Bibellesungen vor. Die ungewöhnlichen Übersetzungen von Martin Buber, Franz Rosenzweig und Fridolin Stier ließen die Zuhörer aufhorchen. Als Kommentator verband Michael Pfeifer die Teile miteinander, zeigte die Verbindung zu den Texten rund um Weltschöpfung und Geistsendung auf und lud am Ende die Teilnehmer ein, sich um den Altar zu versammeln. Dort erwarteten sie nach dem Vater Unser bei einer Variation des Rufes „Veni sankte spiritus – Komm, Heilger Geist“ der Rosenblattregen. Die vom Wind sanft in Bewegung versetzten Blüten aus Stoff erinnerten zum einen an die Feuerzungen, die laut Heiliger Schrift an Pfingsten auf die Jünger herab kamen. Zugleich wirkten sie wie ein Zeichen der zärtlichen Zuwendung Gottes zu den Menschen.