Auferstehung ist ein unglaubliches Geschehen, damals wie heute. Kein Wunder, dass sich viele damit schwer tun, es zu glauben.
Ich bewundere immer wieder den heiligen Paulus. Nach seiner legendären Bekehrung vor den Toren von Damaskus war er felsenfest davon überzeugt, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. Seine Briefe geben davon Zeugnis. Paulus zieht alle Register um seine Zeitgenossen von der Auferstehung Jesu zu überzeugen und davon, dass dieses Ereignis auch für sie, für uns alle relevant ist. So schreibt er etwa im ersten Brief an die Thessalonicher: „Wenn Jesus – und das ist unser Glaube – gestorben und auferstanden ist, dann wird Gott durch Jesus auch die Verstorbenen zusammen mit ihm zur Herrlichkeit führen." (1 Thess 4,14)
Aber auch er stößt mit seiner Begeisterung an Grenzen. Als er, wie es die Apostelgeschichte erzählt, in Athen auf dem Areopag über die Auferweckung Jesu spricht, lachen ihn die sonst so aufgeschlossenen und wissbegierigen Athener aus und sagen: „Darüber wollen wir dich ein andermal hören." (Apg 17,16-34) Wir sind also in bester biblischer Gesellschaft mit unseren Zweifeln und Bedenken, wenn wir heute von Auferstehung hören.
Und dennoch ist die Botschaft von der Auferstehung Jesu die Kernbotschaft des christlichen Glaubens. Es ist die Botschaft, die uns in der Begrenztheit unseres irdischen Lebens hilft, nach vorne zu schauen. Wie könnten wir es sonst ertragen, dass Menschen, auch junge Menschen, sterben, wenn es nicht diese Hoffnung gäbe, die Paulus so überzeugend ins Wort bringt: „...Gott wird durch Jesus auch die Verstorbenen zusammen mit Jesus zur Herrlichkeit führen."
Habe ich Ihnen mit diesen Gedanken jetzt Lust gemacht, sich mehr mit dem Glauben an die Auferstehung zu beschäftigen? Es wäre schön. Es lohnt sich an die Auferstehung zu glauben. Ostern, das Fest der Auferstehung, gibt unserem Leben eine grenzenlose Aussicht.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein frohes und gesegnetes Osterfest.
Markus Lang,
Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Christi Himmelfahrt,
Kleinwallstadt-Hofstetten-Hausen und Dekan des Dekanates Obernburg