die Osterbotschaft will mir einen weiten Blick möglich machen, der über das hinausgeht, was das Leben eng und dunkel macht. Das gilt gerade in diesen Wochen, in denen uns allen viele Unsicherheiten zugemutet sind. Die Welt hat sich seit Ostern nicht verändert - und schon gar nicht leben die Völker friedlicher, gerechter und freier zusammen. Hoffen darf ich aber wie Bischof Hemmerle mit seinem Osterwunsch:
Ich wünsche uns Osteraugen,
die im Tod bis zum Leben,
in der Schuld bis zur Vergebung,
in der Trennung bis zur Einheit,
in den Wunden bis zur Herrlichkeit,
im Menschen bis zu Gott,
in Gott bis zum Menschen,
im Ich bis zum Du
zu sehen vermögen.
Mit „Osteraugen“ unterwegs zu sein, steht uns Christen gut an - gerade jetzt. Andere dürfen sehen, dass wir berührt sind von einer Hoffnung, die durch den stressigen Alltag trägt. Wir versuchen aus der Zusage Jesu zu leben und seiner Menschenfreundlichkeit nachzueifern. Wir erahnen, dass wir dem Auferstandenen begegnen, wenn uns anderen Menschen nicht egal sind, sondern Trauer und Leid uns berühren, aber auch Freude und Glück. Osteraugen machen uns dem Auferstandenen ähnlicher, weil wir entdecken, wie wir selbst mit Osteraugen angeschaut werden. Als Menschen können wir nicht ohne eine Hoffnung leben. Ostern ist eine Wirklichkeit, die uns tiefer blicken lässt - mit Osteraugen eben.Ich wünsche mir und ihnen, liebe Leserin und lieber Leser diese Osteraugen.
Klaus Becker,
Lohr Diözesanreferent für Katechese