Nein, es waren Prominente der etwas anderen Art, die da Einzug hielten zu einer Veranstaltung, die der Diözesane Ministrantenarbeitskreis Würzburg (MAKDW) organisiert hatte. Oberministranten und Ministrantengruppenleiter aus der ganzen Diözese waren eingeladen worden, gemeinsam in Aschaffenburg zu feiern und sich feiern zu lassen. „Schließlich leisten die Jungs und Mädels einen wertvollen Dienst in den Gemeinden“, gab Dirk Rudoph, Referent für Ministrantenarbeit und Religiöse Bildung, als Hauptgrund für das Fest an. Schon 1999 und 2003 hatte es solche Treffen gegeben, die als kleines Dankeschön für die geleistete Arbeit vor Ort gedacht sind und das gegenseitige Kennen lernen fördern sollen.
Das war auch das Konzept der „Night of the Stars 2009“ in Aschaffenburg. Zusammen mit den Helfern waren bis 20 Uhr rund 90 Gäste in der Aula des Gymnasiums eingetroffen. Sie kamen aus allen Ecken der Diözese, von Amorbach bis Bad Neustadt an der Saale und von Gädheim bei Schweinfurt bis Schimborn im Kahlgrund. Zum Auftauen war vom Vorbereitungsteam zunächst ein „Speed-Dating“ organisiert worden. Dazu wurde ein alkoholfreier Cocktail gemixt, mit dem man dann auf andere zugehen und ins Gespräch kommen konnte.
Anschließend begann ein Gottesdienst der etwas anderen Art. Zusammen mit Diözesanjugendpfarrer Thomas Eschenbacher zogen die jungen Leute nämlich quer durch die Aschaffenburger Innenstadt. Sie wanderten nach der Eröffnung von der Schule durch das Aschaffenburger Kneipenviertel in den kleinen Park am Schloss Johannisburg, um dort das Tagesgebet zu hören. Von dort aus ging es in die evangelische Christuskirche, in der die Lesung und Evangelium vorgetragen wurde. Hier hielt Eschenbacher dann auch seine Predigt. Er hatte einen funkelnden Edelstein dabei als Zeichen der inneren Schönheit, die Gott den Menschen geschenkt hat. „Auch ihr funkelt wie dieser Stein, auch ihr tragt einen Schatz in euch, auch ihr seit ganz besondere Menschen“, sagte er zu den Ministranten. Er sprach ihnen Mut zu, dass Licht, das Gott in jeden Menschen entzündet hat, nicht zu verstecken, sondern es zum Leuchten zu bringen. Der Zug durch die belebte Stadt sei dabei auch so etwas wie ein Strahlen nach außen: „Die Menschen schauen uns an und sagen: das ist Kirche, das ist toll!“.
Zu den Fürbitten zogen die Jugendlichen weiter zum Wolfsthalplatz, dem früheren Standort der Aschaffenburger Synagoge. Danach ging es durch die Fußgängerzone zur Stiftskirche, wo miteinander Eucharistie gefeiert wurde. Bis sich alle wieder in der Aula der Schule versammelt hatten, war es bereits kurz vor 24 Uhr und Zeit für ein leckeres Mitternachtsbuffet. Die Nacht war damit allerdings noch lange nicht zu Ende. Jetzt wurde die Aula zur Disco umfunktioniert und ab 3 Uhr morgens dann in einen Kinosaal verwandelt. Wer müde wurde, konnte sich in die Turnhalle zum Schlafen zurückziehen. Doch so mancher blieb bei der „Night of the Stars“ bis zu den frühen Morgenstunden wach. Dem entsprechend verschlafen waren die Gesichter beim Frühstück, doch die Stimmung war bis zum Schluss mehr als gut. „Spitze“ sei die Veranstaltung gewesen und man freue sich schon auf das nächste Mal, war von vielen zu hören. Auch dem Jugendpfarrer Eschenbacher hat es super in Aschaffenburg gefallen: „Man spürt hier einfach: das sind junge Menschen, die bereit sind, etwas zu investieren an Engagement für die Kirche. Man kommt schnell miteinander klar, man ist interessiert aneinander. Ich finde das einfach stark!“.
Einen Radiobeitrag über die "Night of the Stars" gibt es hier!