Für die Predigt hatten die Rektorin des Martinushauses Dr. Ursula Silber den Prior der Münsterschwarzacher Abtei Pascal Herold OSB eingeladen. Der erinnerte daran, dass der heilige Martin schon lange vor seiner Taufe wie ein Christ gelebt und gehandelt hat. Er zitierte dazu aus der von Sulpicius Severus verfassten Legendenbeschreibung: „Auch vor seiner Taufe war er nicht taub für das Evangelium“. In einer Kirche des Umbruchs und in einer immer lauter werdenden Gesellschaft sei es heute schwer, die Stimme des Evangeliums noch zu hören, so der stellvertretende Abt der Münsterschwarzacher Abtei. Er stellte heraus, dass der einfache Lebensstil des Heiligen bis heute Vorbild des christlichen Lebensstils sein müsse. „Ich wünsche mir von der Kirche, dass sie in Kontakt bleibt mit denen, die abgehängt sind und diskriminiert werden“, sagte Herold und ergänzte, dass es dazu die Geisteskraft aller Getauften brauche. Mit Blick auf den Heiligen Martin sollten sie nach seinen Worten nicht taub sein, sondern offen bleiben für die Stimme des Evangeliums, damit sie den Menschen Freude bringen statt Trauer und Klage.
Der Gottesdienst wurde musikalisch unter der Leitung von Stiftskantorin Caroline Roth vom Martins-Chor, dem Blechbläserquartett und Markus Heinrich an der Orgel begleitet. Rektorin Silber lud im Anschluss an den Gottesdienst zu einem Sektempfang in das Martinushaus ein.
bv