Vier Männer tragen dann die 40 Kilo schwere Skulptur durch die Innenstadt. Außerdem ziert das barocke Prachtstück an Fronleichnam den Altar der Muttergottespfarrei am Schloss Johannisburg. Dazwischen war sie lange Jahre in der Kapelle der Englischen Fräulein in der Maria Ward Schule untergebracht. Den Männdersodalen war bis vor Kurzem nicht klar, welchen Kunstschatz sie da beherbergen. Erst als der Leiter der städtischen Museen, Dr. Thomas Richter, die Madonna im Herbst 2007 im Rahmen der Prozession zum Jubiläum der Sandkirche näher in Augenschein nahm, wurde deutlich, dass es sich um ein bedeutendes Werk handelt. Der Experte hält die Statue für eine der wertvollsten Silberarbeiten im süddeutschen Raum. Die 1,65m hohe Figur zeigt eine gekrönte „Maria Immaculata“, die von zwölf Sternen und einen Strahlenkranz umgeben ist und mit dem Fuß eine Schlange als Symbol für das Böse zertritt.
„Wir sind sehr froh darüber, dass wir unsere Madonna am Stiftsmuseum jetzt gut aufgehoben wissen und die Öffentlichkeit die Möglichkeit hat, sie auch unterm Jahr aus der Nähe zu betrachten“, sagt Alfons Gerhard, der Vorsitzende der Männersodalität, heute. Trotz ihres Wechsels in das Haus am Stiftsberg wird die versilberte Statue die Prozessionen auch weiterhin begleiten. Auf Kosten der Stadt ist sie im vergangenen Jahr gründlich durch den Würzburger Gold- und Silberschmied Markus Engert restauriert worden. Die Kosten von rund 10.000,- € hat die Stadt Aschaffenburg übernommen. Die Sodalität gib 1500,-- € für den Vitrinenschutz und sich verpflichtet, für die künftigen Außeneinsätze der Figur einen Schlechtwetter-Schutz anzuschaffen.
Die Madonna ist ab sofort im Stiftsmuseum Aschaffenburg, Stiftsplatz 1a zu besichtigen. Geöffnet ist das Museum Dienstag bis Sonntag von 11.00 bis 17.00 Uhr. Internet: www.museen-aschaffenburg.de