Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Kreuzwort

Misch Dich ein

Misch Dich ein – Das ist das Motto der internationalen Wochen gegen Rassismus, die am 20. März beginnen. Misch Dich ein, wenn andere herabgewürdigt oder bedroht werden. Denn Gewalt, Rassismus und Antisemitismus betreffen nicht nur „Minderheiten“, sondern alle Menschen.

Sie bedrohen den Zusammenhalt und das Vertrauen in der Gesellschaft, im Verein, in der Schule, in der Kirche, im öffentlichen Raum. Oder wer will in einer Gesellschaft leben, in der Abwertungen, Beleidigungen und Diskriminierungen geflissentlich überhört und übersehen werden, wo rassistische Gewalt verharmlost wird, wo Respekt und Menschenwürde nicht für alle gelten?

Welche Person würde sich keine Unterstützung und Solidarität wünschen, wenn sie ausgeschlossen, beleidigt, angegriffen oder bedroht wird? „Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch.“ So heißt es im Matthäusevangelium (7,12). Das ist ein guter moralischer Kompass im Umgang miteinander. Niemand sollte sich an Beleidigungen und Bedrohungen gewöhnen (müssen), niemand sollte einfach wegschauen oder hören. Es gibt keine unbeteiligte Position. Denn wer schweigt, stimmt zu, so heißt es.

Das stimmt zwar nicht immer. Es kommt aber so rüber. Misch Dich ein – das erfordert Mitgefühl: Sich selbst in anderen sehen zu können und sie nicht zuerst als Fremde wahrzunehmen. Es erfordert ein bisschen Mut, zu sprechen, etwas zu tun und sich für ein gutes Miteinander einzusetzen. Und es erfordert auch Zuhören können und Selbstkritik, denn Rassismus ist nicht immer nur der Rassismus der anderen. Das gilt auch für Antisemitismus.

Die Jahrhunderte alten rassistischen Bilder und Denkmuster sitzen sehr tief und wirken in unserem täglichen Verhalten. Oft merken wir das nicht einmal oder immer nur im Rückblick. Misch Dich ein geht nicht von oben herab, von einer überlegenen Position. Es geht am besten gemeinsam und dann stärkt und verändert es alle.

Margit Binz,
Pfarrerin für Ökumene im Dekanat Vorderer Odenwald