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Kreuzwort am 02. Dezember 2022

Menschlichkeit JETZT!

Der Buchtitel mit Ausrufezeichen und einem groß geschriebenen „Jetzt“ bringt zum Ausdruck: Es geht um etwas Wichtiges. Es geht nämlich um die Menschenrechte. Unter dem Eindruck der Schrecken des Zweiten Weltkrieges verabschiedete die Vollversammlung der Vereinten Nationen am 10. Dezember 1948 die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“. Deren „Anerkennung bildet die Grundlage von Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in der Welt" und sie stehen allen Menschen zu. Es ist eine traurige Tatsache, dass sie bis heute Tag für Tag an vielen Orten der Welt mit Füßen getreten werden. Was können wir dem entgegen setzen? Da ist es doch verständlich, dass viele resignieren, weil sie sich sagen: „Ich kann ja doch nichts ändern.“

Helge Burggrabe und Pierre Stutz, die Autoren des genannten Buches, sind da anderer Meinung. Aus den 30 Artikeln der Menschenrechtserklärung haben sie einige Grundthemen herausgefiltert und in Wort, Bild und Musik umgesetzt. Die Einnahmen aus dem Verkauf des Buches fließen in das sogenannte HUMAN-Projekt des Komponisten Burggrabe. Das ist ein internationales Kulturprojekt, das vor allem junge Leute bestärken soll, sich für Freiheit, Toleranz und Frieden einzusetzen. Gemeinsames Musizieren und Tanzen bereitet den Boden für ein friedliches Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Nationalität oder Religion. Und so studieren Jugendliche an vielen Schulen in ganz Europa und darüber hinaus in einer Projektwoche eine Choreographie zum HUMAN-Orchesterwerk von Burggrabe ein. Musik und Tanz bringen die Inhalte der Menschenrechte zum Ausdruck. Wie fühlt es sich zum Beispiel an, keine Heimat, keinen Schutz zu haben? Und wie anders sind Bewegung und Töne, wenn Heimat und Schutz gewährleistet sind! Bis zum 75-jährigen Jubiläum der Erklärung der Menschenrechte im Dezember 2023 soll durch das Projekt HUMAN ein weites Netzwerk entstehen und Menschen verbinden, die die Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit teilen. „Es sind die Menschen, die diese Vision leben müssen“. In „Menschlichkeit JETZT“ ermuntert Pierre Stutz dazu, die Power des Miteinanders zu entdecken. Statt zu resignieren ob der großen Herausforderungen können wir gemeinsam irgendwo anfangen, etwas zu verändern. „Die Lebensschule des Friedensmenschen aus Nazareth ermutigt uns …“.

Brigitte Glaab
alt-katholische Priesterin, Aschaffenburg