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Mehr Verantwortung für Frauen

Aschaffenburg (POW) Ein deutliches Signal der Solidarität haben bei der diözesanen Eröffnung der Misereor-Aktion 2006 am Samstag, 18. März, rund 150 Personen in der Aschaffenburger Innenstadt gesetzt. Die Teilnehmer warben um Aufmerksamkeit für die Belange der Einen Welt, für gerechte Beziehungen zwischen den Geschlechtern und für eine engere Koordination der verschiedenen Eine-Welt-Gruppen.

Begleitet wurde die Demonstration von den Klängen togolesischer Trommeln und rund 50 Schülerinnen und Schülern aus Geiselbach, die leere Kaffeeeimer als Trommelersatz nutzten. Unter dem Motto „Solidarität geht“ hatte ein breites Bündnis von Gruppen einen Marsch durch die Innenstadt vorbereitet. Koordiniert wurde die Veranstaltung von der Diözesanstelle Mission-Entwicklung-Frieden, dem Bildungshaus Schmerlenbach, dem katholischen Stadtdekanat Aschaffenburg und dem Nord-Süd-Forum.
Neben der bunten Vielzahl der Gruppen, die diese Eröffnung mittrugen, war die Begegnung mit dem bolivianischen Weihbischof Manuel Eguiguren Galarraga aus Trinidad der Höhepunkt dieser Aktion. Weihbischof Galarraga forderte dazu auf, sich mehr und mehr der Solidarität zuzuwenden, um auf diese Weise die Liebe Gottes unter den Menschen sichtbar zu machen. Darüber hinaus sagte er in seiner Ansprache in der Pfarrkirche Herz Jesu: „Frauen müssen mehr Verantwortung in der Kirche übernehmen dürfen.“
Bei der Eröffnung am Stiftsplatz sprachen sich der Misereor-Gast Weihbischof Galarraga, Oberbürgermeister Klaus Herzog, Stadtdekan Dr. Jürgen Vorndran und Domvikar Christoph Warmuth, stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Seelsorge, dafür aus, die guten Beziehungen Aschaffenburgs zur Welt und die enge Zusammenarbeit der Diözese Würzburg mit den Partnerkirchen im Süden weiter zu intensivieren.
Verschiedene Stationen auf dem Zug durch die Fußgängerzone machten auf unterschiedliche Aspekte der Gerechtigkeit unter den Geschlechtern aufmerksam. Vertreterinnen von Amnesty International klagten vor allem familiäre Gewalt gegen Frauen an. Das Team des Weltladens zeigte anhand fair produzierter und gehandelter Fußbälle aus Pakistan, wie die Frauenarbeit bei einem scheinbar exklusiven „Männerprodukt“ unsichtbar gemacht wird.
Dass Männer und Frauen auf unterschiedliche Weise zu Opfern des Krieges werden, war am Wolfsthalplatz das Thema der Pax-Christi-Gruppe. Dort stand bis 1938 die Aschaffenburger Synagoge. An einer Station vor der City-Galerie nahm die Kabarettistin Alexandra Ihrig die Frage der Beziehungen von Frauen und Männern in der deutschen Gesellschaft humorvoll unter die Lupe. In der Herz-Jesu-Kirche machten sich schließlich Jugendliche aus der Aschaffenburger Pfarrei Sankt Kilian und Gemeindereferentin Gabi Kern (Aschaffenburg-Herz Jesu) Gedanken über die Geschlechtergerechtigkeit in der katholischen Kirche. Unüberhörbar beteiligten sich die Schüler der Umweltschule Geiselbach an der Aktion; nicht nur als Schrittmacher mit ihren Kaffee-Trommeln, sondern auch durch drei Liedbeiträge aus dem aktuellen Singspiel der Misereor-Kinderaktion „Aufregung um Lobita“. Zum Schluss lud die Pfarrei Herz Jesu alle Teilnehmer zu einem einfachen Mittagessen nach bolivianischem Rezept ein.