Aschaffenburg (POW) „Ich finde, man kann hier schnell Freunde finden. Und es macht Spaß!“ Hanna (12) hat schon zum zweiten Mal an der Ferienbetreuung der Kirchlichen Jugendarbeit (kja) Aschaffenburg auf dem Jugendzeltplatz „Freiraum Rosenberg“ im Aschaffenburger Stadtteil Damm teilgenommen. Insgesamt 55 Kinder, fast alle aus Stadt und Landkreis Aschaffenburg, waren für das Ferienprogramm unter dem Motto „Sonne, Sommer, Ferientage“ angemeldet, das in diesem Jahr vom 7. bis 11. August stattfand. Nur Hanna und ihre Schwester Mia kamen aus Würzburg und übernachteten in dieser Woche bei ihrer Oma in Mömbris. „Der Zuspruch der Kinder und Eltern ist in den drei Jahren, seit wir das anbieten, immer weiter gewachsen und zeigt, dass wir auf dem richtigen Dampfer sind“, sagt Anna Oberle, Jugendbildungsreferentin in der kja Aschaffenburg und zuständig für die Ferienbetreuung. Während die Kinder so der Langeweile zu Hause entkommen können, wissen ihre arbeitenden Eltern sie gut betreut.
Die Ferienbetreuung fand in diesem Jahr bereits zum dritten Mal statt. Eine Woche lang werden von 9 bis 16 Uhr Spiele und Aktivitäten für Kinder zwischen sechs und 13 Jahren angeboten. Auch eine Frühbetreuung ab 7.30 Uhr und eine Spätbetreuung bis 17 Uhr können gebucht werden. Zwölf ehrenamtliche Mitarbeiter unterstützen Oberle bei der Ferienbetreuung. Sie haben eine Gruppenleiterschulung bei der kja gemacht und sich dort auch für diese Form der Kinder- und Jugendarbeit begeistern lassen. Sie begleiten die Kinder beim Fußballspielen, beim Verzieren von Schatzkisten, beim Bearbeiten von Gasbetonsteinen und bei anderen kreativen oder sportlichen Aktivitäten.
„Ich finde es ziemlich toll, Kinder zu betreuen, auch wenn es schon ein bisschen anstrengend ist“, sagt Luisa. Sie ist gerade mit der Schule fertig geworden und wird im September eine Ausbildung als Erzieherin beginnen. Da sei eine Kinderfreizeit ein gutes Übungsfeld. Auch Ronja macht es viel Spaß, mit den Kindern zu arbeiten. Sie kenne das schon von ihrem Engagement in der Jugendarbeit ihrer Pfarrgemeinde. Über die Gruppenleiterschulung wurde sie auf die Ferienbetreuung auf dem Rosenberg aufmerksam. Die meisten Helfer bleiben auch über Nacht auf dem Platz. Wenn alle Kinder abgeholt sind und alles aufgeräumt ist, belohnen sie sich mit Lagerfeuerabenden mit Stockbrot.
Die Kinder sind begeistert vom Angebot und vom Gelände. „Mir macht es hier einfach sehr viel Spaß“, sagt Mia, während sie ihren Gasbetonstein bearbeitet. Und Jessica findet die Rutsche toll, „weil sie so schnell ist“. Für einige sei diese Freizeit die einzige größere Unternehmung in den Sommerferien, weil sich die Eltern keinen Urlaub leisten können, erzählt Oberle. Mit 45 beziehungsweise 65 Euro inklusive Früh- oder Spätbetreuung ist das fünftägige Ferienprogramm auch für ärmere Familien bezahlbar. Das Anliegen der kja sei es in erster Linie, allen Teilnehmern eine schöne und kurzweilige Woche zu bieten.
Darüber hinaus geht es laut Oberle aber auch um Erlebnispädagogik im Freien. „Es ist uns wichtig, dass die Kinder mal rauskommen, und tatsächlich sind die dann auch immer total geplättet, wenn sie das erste Mal hier auf den Platz kommen.“ Das Naturgelände liegt zwar nahe am Stadtrand im Norden von Aschaffenburg, aber doch abseits genug von Straßen und Häusern. Die große Wiese ist von Bäumen umsäumt. Es gibt eine Riesenrutsche und eine Wippe, Indianerzelte aus Holz, eine Balancierstrecke, einen Fußball- und einen Volleyballplatz, ein Sanitärgebäude, einen überdachten Unterstand und eine Lagerfeuerstelle.
Der „Freiraum Rosenberg“ wurde vom Aschaffenburger Förderverein Michl errichtet, unter anderem mit Spendengeldern aus der Caritas-Stiftung Würzburg und mit Unterstützung der Pfarrei Sankt Michael, aus deren Jugendarbeit heraus sich der Verein gegründet hat. 2014 wurde der Platz im Rahmen einer interreligiösen Segensfeier von Weihbischof Ulrich Boom gesegnet. Seitdem finden dort Ferienfreizeiten, Zeltlager und Naturerlebnistage statt. Gleich im Anschluss an die Ferienfreizeit der kja wird ein ähnliches Angebot von der Pfarrjugend von Sankt Michael durchgeführt. Der Bedarf ist da.
Der Förderverein Michl feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen mit einem Musikfest am Samstag, 16. September, auf dem Rosenberg. Um 17 Uhr gibt es einen Open-Air-Musikgottesdienst mit der Band „ZeitZeichen“, anschließend spielen weitere Bands. Informationen gibt es im Internet unter www.michl-ev.de.
bv (POW)
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