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Macht die Türen auf!

Josef und Maria haben auf ihrem beschwerlichen Weg nach Betlehem am 21.12.2016 im Sailaufer Kindergarten angeklopft und vorübergehend Aufnahme gefunden. So konnte sich die schwangere Maria, die das Jesuskind erwartet, etwas ausruhen.

In Südbayern ist der alte Brauch unter dem Begriff „Frauentragen“ bekannt, in einigen Spessartdörfern wird das „Muttergottestragen“ im Advent gepflegt. Seit dem letzten Jahr nahmen Mitchristen der Pfarreiengemeinschaft St. Vitus im Vorspessart (Dekanat Aschaffenburg-Ost) die Heilige Familie inklusive des „Herbergsschreins“  in ihre Häuser auf.

Der biblische Hintergrund findet sich im Lukasevangelium.

„In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. Dies geschah zu erstenmal; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen.
So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Hause und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete.
Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.“Lukas 2,1-7

In dem schönen Adventsbrauch geht es darum, sich die Weihnachtsbotschaft bewusst zu machen: Seine Türen nicht zu verschließen für Menschen, die Hilfe brauchen; sein Herz für Gott zu öffnen. Gott wird Mensch, er sucht Einlass in unsere Welt, in das Herz eines jeden von uns. Wenn wir seine Botschaft ernst nehmen und in die Tat umsetzen, dann kann die Welt menschlicher und friedlicher werden, so der christliche Glaube.

 vergrößern Herbergssuche im Kindergarten St. Josef am 21.12.2016  Susanne Mahlmeister

Die Kinder des Kindergartens öffneten Frau Ritter aus Feldkahl gern die Tür. Sie hatte einen Schrein aus Rinde mitgebracht. Darin zu sehen waren zwei Figuren: Josef mit Wanderstab und Bündel, daneben die schwangere Maria, die sich unterwegs auf einem Stein ausruht.

Bei der Übergabe sagte sie: „Gloria et Pax – Ehre und Friede!
Ich klopfe an und bitte um Herberge für Maria und Josef. Ich bitte euch, sucht einen Platz für diesen Herbergsschrein. Er möge euch und eure Familien zur Freude am Glauben und zum Weihnachtsfrieden führen.“ Die Kinder umringten interessiert die kleine Figurengruppe und stellten ein Licht davor auf als Zeichen des Willkommens und der Gegenwart des Herrn.

 vergrößern Herbergssuche im Kindergarten St. Josef am 21.12.2016  Susanne Mahlmeister

Mithilfe einer Filztafel und beweglichen Filzfiguren stellten sie den Weg von Nazareth nach Betlehem anschaulich dar und erklärten im Gespräch mit Kindergartenleiterin Maria Ziroff, was sie bereits von der Weihnachtsgeschichte aus der Bibel wussten. In ihrem Zielort Betlehem fanden Josef und Maria keine Aufnahme, sodass das Jesuskind schließlich in einer Krippe in einem Stall zur Welt kommen musste. Die Botschaft dieser schönen Adventsstunde im Kindergarten St. Josef brachte das abschließende Lied auf den Punkt, das Erzieherin Doro Chudaska auf der Gitarre begleitete: „Macht die Türen auf, macht die Herzen weit und verschließt euch nicht, es ist Weihnachtsszeit!“

Mit der Brauchtumspflege schon bei den Jüngsten hoffen die Erzieherinnen, dass christliche Bräuche auch wieder mehr in unseren Familien Einzug halten. In den kommenden Tagen werden sie die Herbergssuche auch als Rollenspiel nachspielen.

Der Herbergsschrein bleibt bis Freitag gut sichtbar im Eingangsbereich des Kindergartens stehen, bevor er am Heiligen Abend zurück in die Feldkahler Kirche gebracht wird.