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karfarna:um: Die Kraft der kleinen Aufbrüche

"Ich bin verliebt in meine Arbeit!" Jugendseelsorger Florian Sobetzko aus Aachen machte keinen Hehl daraus, dass der Bericht über seine Arbeit von seiner Begeisterung geprägt ist. Das Arbeitstreffen der Jugendseelsorger (JUST) in Stadt und Landkreis Aschaffenburg hatte den Pastoralreferenten eingeladen, damit er über das Jugendkirchenprojekt „karfarna:um“ berichtet.

Sobetzko machte den 20 anwesenden Hauptamtlichen, die in den Pfarreiengemeinschaften oder auf Ebene der Regionalstelle für kirchliche Jugendarbeit verantwortlich sind, zunächst Mut, den Blick auf die eigene Arbeit zu verändern: "Statt zu fragen, wie viele Leute bei einem Angebot da sind, sollten wir an die Menschen mit der Frage ‚Wie geht es dir?’ herantreten.“ Auf diesem Weg hat er mit jungen Leute mitten in Aachen eine Hauskirche unter dem Namen "kafarna:um" eingerichtet
Trotz der schweren Finanzkrise, in der sich das Bistum Aachen befindet, konnte er mit Hilfe von Sponsoren und aufgrund frei werdender Räume ab Herbst 2006 dieses Projekt angehen. Gemeinsam mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen renovierten er eine ehemaligen Kindertagesstätte. Dort gibt es jetzt neben einem großen Wohnraum, der zugleich auch Gottesdienstraum ist, eine Wohnküche, ein Büro und eine Kellerlounge. Zudem lädt ein großer Innenhof im Sommer zu Aktionen im Freien ein. Teil des Hauskirchen - Konzeptes ist es, dass die Einladung für die Veranstaltungen in karfarna:um niemanden ausschließt. Alle sollen sich wohl fühlen. Dafür sorgt auch eine einladende Atmosphäre, in denen Farben, Beleuchtung und Wärme eine große Rolle spielt. Regelmäßige Taizé-Gebete, "Dank-stellen" und Eucharistiefeiern gehören genauso zum liturgischen Programm wie außergewöhnliche Gottesdienste. So wurde dort zum Beispiel eine sogenannte Tischmesse mit Firmung durch den Weihbischof oder ein Trauergottesdienst beim Auflassen eines Grabes gefeiert.
„Glaubenskommunikation entsteht da, wo wir auch gemeinsamen Leben teilen“, ist eines der Erkenntnisse, die der 37jährige Jugendseelsorger aus seinem Projekt ziehen konnte. Er regte die Teilnehmer des Aschaffenburger Jugendseelsorge-Treffens zum Austausch über ihre Situation vor Ort ein. Dabei wurde deutlich, wie stark die Hauptamtliche bei ihrer Arbeit die Spannung spüren zwischen Arbeitsformen, die am Absterben sind und neuen Ansätzen, für die es Zeit und Engagement braucht, damit sie sich entwickeln können. " Ich möchte mehr die Charismen entdecken, die schon da sind und ihnen trauen", war eine der Aussagen aus der Runde. Spekuliert wurde auch darüber, ob die Aschaffenburger statt einer Jugendkirche eher eine Wohngemeinschaft mit ihrem Dekanatsjugendseelsorger brauchen. Für viele war wichtig, sich nicht durch Strukturen und Überorganisationen den Mut für neue und ungewöhnliche Wegen nehmen zu lassen. Das Beispiel karfarna:um zeige, dass man auf die Kraft der kleinen Aufbrüche und persönlichen Beziehungen vertrauen könne.

Weiterführender Link: www.kafarnaum.de.

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