An dem festlichen Pontifikalgottesdienst im Kiliansdom nahmen rund 1300 Mitfeiernde aus dem gesamten Bistum teil. Die Weihe empfingen Andreas Freund (Erlenbach am Main), Tobias Fuchs (Gützingen), Christoph Schnellbacher (Aschaffenburg-Sankt Kilian), Kai Söder (Sandberg) und Michael Weck (Mainberg).
"Mit der Priesterweihe werden keine Supermänner oder Superstars kreiert, sondern Menschen von Gott in den Dienst genommen", erklärte der Bischof in seiner Predigt. Die fünf jungen Männer ließen sich mit Haut und Haaren auf Gottes Zusage ein, dass er sie begleitet, trägt und befähigt, Christus durch ihre priesterliche Existenz erlebbar zu machen. Voraussetzung aller Berufung sei die Begegnung mit dem lebendigen Gott. "Nicht die herausragenden innerweltlichen Fähigkeiten, Begabungen und Talente sind das Entscheidende, sondern der Wille Jesu Christi, der seine Hand auf den einzelnen legt und sagt: ‚Folge mir!‘"
Das bewusste Ja zu diesem Auftrag Jesu fordere den ganzen Einsatz von den Weihekandidaten. "Sie werden nicht für sich, sondern für das Volk Gottes geweiht", betonte der Bischof. Das ausgestreckte Am-Boden-liegen der Kandidaten während der Allerheiligenlitanei mache deutlich, dass die jungen Männer ihr Leben nicht mehr im Sinne innerweltlicher Strukturen planten, Karriere oder Erfolg als Leistungsergebnis anstrebten. "Sie bauen darauf, dass Gott sich in ihnen als lebendig und wirksam erweist." Schon Paulus habe im Galaterbrief ausgerufen: "Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir!"
Zu Beginn der Feier stellte Regens Herbert Baumann vom Priesterseminar Würzburg die Weihekandidaten vor und bat sie, vor den Bischof zu treten. Die Diakone bekundeten ihre Bereitschaft zur Priesterweihe mit den Worten: "Hier bin ich." Baumann erklärte sodann, dass das Volk und die Verantwortlichen befragt worden seien, und bezeugte, dass die Weihekandidaten für würdig gehalten würden. Vor der Erteilung der Priesterweihe versprachen die fünf Männer, ihren Dienst gegenüber dem Bischof und seinen Nachfolgern in Ehrfurcht und Gehorsam zu tun. Dabei erklärten sie unter anderem, in ungeteilter Liebe zu Christus zu leben und ihm in den Menschen treu zu dienen.
Beim Singen der Allerheiligenlitanei lagen die Weihekandidaten ausgestreckt am Boden und zeigten ihre Bereitschaft, sich Christus ganz hinzugeben. Dann legten ihnen Bischof Hofmann und anschließend Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele, Weihbischof Ulrich Boom, Weihbischof em. Helmut Bauer sowie rund 150 Priester aus der ganzen Diözese die Hände auf - seit urchristlicher Zeit Zeichen für die Beauftragung und Bevollmächtigung. Im Weihegebet bat der Bischof schließlich um den Geist Gottes für die Neupriester. Als "ausdeutende Zeichen" in der Weihehandlung zogen die Heimatpfarrer den Geweihten die priesterlichen Gewänder an, salbte ihnen Bischof Hofmann die Hände, überreichte Kelch und Hostienschale und umarmte sie zum Friedensgruß. Am Schluss des fast dreistündigen Festgottesdienstes dankte Bischof Hofmann allen, die die Weihekandidaten bisher begleitet haben, vor allem den Familien der Neupriester. "Sie verlieren nicht ihren Sohn an die Kirche, sondern gewinnen eine neue Familie in Gestalt der ihnen anvertrauten Gläubigen hinzu", sagte der Bischof.
Neben den Verwandten nahmen Freunde und Gläubige aus den Heimat- und Praktikumsgemeinden der Weihekandidaten sowie Mitglieder des Domkapitels und Priester aus allen Teilen des Bistums an der Feier teil. Jugendgruppen, Vereine und Verbände stellten Fahnenabordnungen. Musikalisch umrahmten Domorganist Professor Stefan Schmidt, der Kammerchor der Aschaffenburger Basilika Sankt Peter und Alexander unter der Leitung von Kantor Andreas Unterguggenberger die Feier. Am Pfingstfest beziehungsweise am Dreifaltigkeitssonntag feiern die Neupriester in ihren Heimatgemeinden Primiz.
Am Tag der Priesterweihe wurden die Neupriester auf ihre Kaplansstellen angewiesen. Sie werden zunächst bis August 2009 in den Pfarreiengemeinschaften als Kapläne wirken, wo sie bereits als Diakone eingesetzt waren: Andreas Freund in Baunach, Gereuth, Lauter, Mürsbach, Gerach und Reckendorf; Tobias Fuchs in Aschaffenburg-Sankt Peter und Alexander, Unsere Liebe Frau und Sankt Agatha; Christoph Schnellbacher in Zeil, Sand und Krum; Kai Söder in Untersteinbach, Prölsdorf, Theinheim, Fabrikschleichach und Geusfeld; Michael Weck in Bergrheinfeld, Grafenrheinfeld und Garstadt.