Zunächst wurde auf dem Stiftsplatz zusammen mit Weihbischof Helmut Bauer ein Pontifikalamt gefeiert. Das Evangelium vom reichen Fischfang deutete der Festprediger mit den Worten: „Mit einer Prozession allein ist es nicht getan. Es gibt heute viele Menschen, die Hunger haben nach Brot für Leib und Seele. Wir sind in der Pflicht, miteinander zu teilen.“ Die wunderbare Brotvermehrung könne dann auch heute wieder Wirklichkeit werden, so sein Fazit.
Nach dem Gottesdienst begab sich die Prozession auf dem traditionellen Weg zu den Altären am Schloss Johannisburg, an der Pfarrkirche St. Agatha und am Herstallturm. Von dort ging es für den Abschlusssegen zurück zur Stiftsbasilika. Unterwegs wurde von den Priestern der Innenstadtgemeinden in kurzen Ansprachen immer wieder die Freude über die lange Tradition des Festes in Aschaffenburg thematisiert. So betonte Pfarrer Rosenberger an dem von ihm als Haltpunkt bezeichneten Altar am Herstallturm: „Glaube ist keine Luftnummer. Vieles scheint heute wichtig und hat morgen keine Bedeutung mehr, aber 700 Jahre Fronleichnam und 2000 Jahre Geschichte mit Jesus Christus beweisen, der Herr hat Substanz und bleibende Gültigkeit.“
Im Anschluss an den Gottesdienst durfte Weihbischof Bauer sich auch noch in das Goldene Buch der Stadt eintragen. Er tat dies mit seinem Weihespruch „In viam pacis“ – auf dem Weg des Friedens. Von Oberbürgermeister Klaus Herzog erhielt er außerdem das Duplikat des Pergamentkodex aus dem Stadt- und Stiftsarchiv, das die Stiftung des Fronleichnamsfestes durch den Stiftsdekan Conrad Violi im Jahre 1307 belegt.