Die Sonne wärmt uns. Und die Eiscafes füllen sich wieder. Eigentlich schön. Wenn da nicht... Ja, wenn da nicht der alljährliche Frühjahrsputz wäre. Ja, auch das gehört irgendwie dazu. Also den Staub von allen Sachen wedeln, die Fenster putzen, die Schränke ausräumen... Da wird sortiert, ausgemistet und weggeworfen. Puh! Ganz schön viel Arbeit. Aber irgendwie muss ja der alte Muff vertrieben werden. Es ist Zeit für was Neues, so wie sich auch die Natur neu herausputzt.
Auch von einer Art Großreinemachen wird in dem Buch Hesekiel geschrieben. Es sind die Worte unserer Jahreslosung für das Jahr 2017. Worte, die uns das ganze Jahr über immer wieder begleiten und zum Nachdenken anregen sollen. So auch jetzt: Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben. Gott verspricht uns damit so etwas wie einen Neuanfang. Ein Frühjahrsputz für mich, ja in mir selbst. Er legt den Grundstein. Dann kann auch ich mich von manchem Verstaubten befreien, manche Verkrustungen in meinem Herzen mit Gottes Hilfe lösen. Mich vielleicht auch von manchem Gewohntem, das mir inzwischen zur Last geworden ist, befreien. Mich innerlich neu sortieren.
Gerade die Fastenzeit vor Ostern gibt mir die Möglichkeit intensiv auch mal auf mich zu schauen. Und so manch Liebgewonnenes, so manch Eingefahrenes zu überdenken. Mich zu fragen: Was brauche ich? Was tut mir gut? Und eben auch: Was brauche ich nicht mehr? Einen kleinen Neuanfang zu wagen. Und frisch und innerlich aufgeräumt weiter zu gehen. Das kann mitunter auch sehr anstrengend sein – so ein innerer Frühjahrsputz. Das ist der klassische ja schließlich auch. Aber wir merken doch jedes Jahr: Er tut unheimlich gut. Und nach getaner Arbeit, wenn alles sortiert, geräumt und blitzblank ist, dann dürfen wir auch ruhig stolz sein. Und die Sonne genießen.
Ihre Pfarrerin Barbara Röhm

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