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Freiheit

In den letzten Jahren scheint eine große Religion zu entstehen. Leider lässt sie gar nichts mehr von der 'Freiheit eines Christenmenschen' oder dem 'Geist der Freiheit' spüren. Vielmehr geben sich ihre JüngerInnen freiwillig immer neue Ess-Regeln, welche sie nicht nur einhalten, sondern auch vehement als ethisch-moralisch höher stehend anpreisen. Manche sind bereits im allgemeinen Bewusstsein angekommen und werden kaum noch hinterfragt.

Dabei wird das Erlaubte als 'gesund' und das Verbotene als 'krank machend' deklariert. Ob es dies wirklich ist, sollen Statistiken belegen. Doch: traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.
Eine kleine Begebenheit aus den späten 1980-ern: Beim Frühstück während einer Tagung setzten sich einige Frauen zu mir, von denen eine sofort den Zucker auf die Fensterbank stellt: „Tun wir erstmal das Gift vom Tisch!". „Kann ich bitte einmal das Gift haben?" fragte ich, als ich meinen Kaffee süßen wollte. Nach dem Frühstück zündeten sich die Damen Zigaretten an, begleitet von der Feststellung, wie gut das doch täte. Als Nichtraucher sah ich das anders, aber ich wusste nun: Zucker ist böse, Nikotin ist gut.
Heute ist diese Szene kaum vorstellbar. Raucher werden in Zügen und öffentlichen Gebäuden nicht mehr geduldet. Sie kosten die Krankenkassen zu viel. Aber mit welchem Recht beschränkt man sich auf Raucher? Alkohol ist auch keine Medizin. Viele Unfälle und Schlägereien wären nüchtern nicht passiert; von den Leberschäden ganz zu schweigen. Dennoch wirkt Alkoholgenuss strafmildernd: wegen verminderter Zurechnungsfähigkeit. Doch vielleicht finden wir bald schon Säuferleberfotos auf Weinflaschen. Danach werden die Fleischesser geächtet, wegen des Methan und anderer Umweltbelastungen; danach alles 'Zuckersüße' und so weiter.
Dahinter steckt ein Allmachtswahn: Wenn alle nur das richtige essen, trinken, tun, verbannt man das Böse aus dem Leben. Und da nicht alle freiwillig mitmachen, müssen Gesetze her, welche nicht nur böse Taten, sondern auch böses Essen und Trinken verbieten. Das wiederum taten die Priester fast aller Zeiten und Religionen.
Eine Ausnahme gibt es: Wenn sich jemand am Strand vor Sonnenbrand und damit vor Hautkrebs schützt und einen Burkini trägt, ist das wieder böse. Komisch, oder?
JESU Antwort: Matthäus 15,11: Nicht was zum Mund hineingeht, sondern was aus dem Mund herauskommt, das macht den Menschen unrein.

Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen
Pfarrer Hans-Josef Born