Aschaffenburg (POW) Oberbürgermeister Klaus Herzog hat die Arbeit des Aschaffenburger Vereins „In Via Katholische Mädchensozialarbeit“ anlässlich des 100. Jubiläums gewürdigt. „Wer die Frauen stark macht, macht auch die Stadt Aschaffenburg stark“, sagte Herzog bei der Feierstunde zum Jubiläum am Dienstag, 30. April, in Aschaffenburg. In Sachen Frauenrechte gebe es noch viel zu tun, betonte er. Die Vorsitzende von In Via, Dr. Sabine Lange, wies darauf hin, dass der beste Schutz und die beste Stärkung über die Bildung geschehen würden. Das mache der Verein nach wie vor, auch wenn sich durch die regelmäßige Überprüfung der Bedürfnisse die Arbeit selbst verändert habe. Zur Feierstunde waren Vertreter aus Kirche, Politik und Gesellschaft in die In Via-Geschäftsstelle gekommen.
Vor 100 Jahren wurde der Aschaffenburger Marianische Mädchenschutzverein gegründet. Damals ging es darum, die Chancen von jungen Frauen in einer Gesellschaft zu stärken, in der das Wort „Gleichberechtigung“ noch keine große Bedeutung hatte. Inzwischen heißt der Verein „In Via Katholische Mädchensozialarbeit“, und in der Gesellschaft hat sich vieles verändert. Doch das Ziel ist über die Jahre gleich geblieben. Noch immer geht es darum, Mädchen und junge Frauen zu befähigen, ihre Stärken zu entfalten, ihre Interessen zu vertreten und ihre Entscheidungen selbst zu treffen und zu verantworten.
Die Arbeit des Vereins hatte Anfang des 20. Jahrhunderts mit Vorträgen und Freizeitangeboten begonnen. In den 1950er Jahren wurde ein Mädchenlehrlingsheim errichtet, das später in eine Berufsfachschule für Hauswirtschaft umgewandelt wurde. Diese musste 1978 wegen neuer Auflagen zur Ausbildung schließen. Doch die Arbeit des Vereins entwickelte sich kontinuierlich weiter. Zurzeit reichen die Aufgaben von der Präventionsarbeit an Schulen über die Betreuung des Europäischen Freiwilligendienstes und der Au-Pair-Vermittlung bis zum Café Komma, einem regelmäßigen interkulturellen Treffen von Mädchen zwischen zehn und 14 Jahren. Dazu kommt die Arbeit der Bahnhofsmission, die von In Via gemeinsam mit der Diakonie ökumenisch getragen wird.
Seinen Sitz hat der Verein im Gebäude in der Pestalozzistraße 17 in Aschaffenburg, in dem neben der Geschäftsstelle auch das Café Komma sowie das Europabüro mit dem Café International untergebracht sind. Die Geschichte des Vereins hat die ehemalige Vorsitzende Christine Vollmer aufgeschrieben. Ihr Text ist zum Jubiläum in einer Festschrift erschienen. Informationen über den Verein unter www.invia-aschaffenburg.de.
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