Am 25. Oktober 2011 hatte Bischof Dr.
Friedhelm Hofmann mit seiner Unterschrift der von Dompfarrer Domkapitular Dr.
Jürgen Vorndran auf den Weg gebrachten Stiftung die kirchliche Anerkennung
erteilt.
Die Stiftung geht zurück auf die beiden Schwestern Thekla
(1921-2010) und Amalie Büttner (1922-2000), die in Aschaffenburg ein
zurückgezogenes und bescheidenes Leben führten. Sie waren der Stiftspfarrei
Sankt Peter und Alexander in Aschaffenburg sehr verbunden. Besondere Zuwendung
erfuhren Sie durch Monsignore Anton Heckelmann, der von 1934 bis 1961
Stiftspfarrer war. Amalie Büttner hatte ein Nierenleiden und bedurfte der
intensiven Pflege, der sich ihre Schwester Thekla mit ganzer Kraft widmete. Nach
dem Tod der Schwester im Jahr 2000 knüpfte Thekla Büttner über ihre Verwandte
Karin Seipel wieder Kontakte zur Stiftspfarrei. Sie nahm regen Anteil am
kirchlichen Leben, engagierte sich bei Festen, stiftete Messornate, ein Kreuz
und einen wertvollen Kelch.
Im Jahr 2004 ließ sie den ersten Stock ihres
Hauses in der Cornelienstraße 4 renovieren, um Pfarrer Oskar Kinzinger nach
dessen Pensionierung als Pfarrer von Herz Jesu zusammen mit seiner Schwester
Maria ins Haus aufzunehmen. Im Jahr 2008 erlitt Thea Büttner einen
Oberschenkelhalsbruch. Die mehrfachen Operationen schwächten sie zunehmend.
Erneut stellte sie ihre Wohltätigkeit unter Beweis, indem sie für die
Aussegnungshalle des Aschaffenburger Altstadtfriedhofs eine Bronzeglocke
stiftete. Am 15. Juni 2010 starb Thekla Büttner im 90. Lebensjahr, vorbereitet
durch die Sakramente der Kirche. Sie hinterließ der Stiftspfarrei ein
großzügiges Vermächtnis an Barvermögen und übertrug ihr Haus in der
Cornelienstraße sowie Grundstücke in Aschaffenburg und Hessenthal an Dompfarrer
Vorndran.
Am 10. Oktober gründete dieser aus diesem Teil ihres Erbes die
"Thekla und Amalie Büttner Stiftung". Der Name der Stiftung soll an die beiden
Aschaffenburger Schwestern erinnern, die ihr Leben "in einer tiefen Frömmigkeit
und überzeugenden Bescheidenheit verbrachten", wie Vorndran betont. Zweck der
Stiftung ist die Vermietung ihres Hauses an Priester und kirchliche Mitarbeiter
im Stadtdekanat Aschaffenburg sowie die Förderung von katholischer Liturgie,
Spiritualität und Kirchenmusik im Stadtdekanat Aschaffenburg und in der Diözese
Würzburg.
Dompfarrer Vorndran wird die Stiftung als Stiftungsvorstand
leiten. Als Stiftungsräte bestellte er Pfarrer Robert Stolzenberger, Präses der
Marianischen Männersodalität in Aschaffenburg, und Dekanatskirchenmusiker
Stiftkantor Andreas Unterguggenberger. Die Stiftung wird zum 1. Januar 2012 ihre
Geschäfte aufnehmen und auch der Marianischen Männersodalität Räume im
Erdgeschoss des Hauses in der Cornelienstraße 4 einrichten. Die Anerkennung
durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus mitten in der
Adventszeit deutete der neue Stiftungsvorstand als einen Start unter einem guten
Stern.

