Aschaffenburg (POW) „Im Dienst am Nächsten begegnet uns Gott“: Unter diesem Leitwort ist Pastoralreferentin Barbara Sommer am Freitag, 26. Januar, bei einer Wort-Gottes-Feier in der Krankenhauskapelle des Klinikums Aschaffenburg und einem anschließenden Empfang in den Ruhestand verabschiedet worden. Fast 41 Jahre stand sie im Dienst der Diözese. Zuletzt war Sommer mit jeweils einer halben Stelle in Aschaffenburg in der Krankenhausseelsorge und als Beraterin in der Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL) angestellt. Zur Feier waren neben Johannes Reuter, Diözesanreferent für die Pastoralreferent(inn)en, und Christine Endres, Leiterin der Abteilung Diakonische Pastoral, viele Kollegen aus der Region gekommen.
Sommer stammt aus Aschaffenburg und hat nach einem Doppelstudium der Sozialpädagogik und der Theologie in Benediktbeuern ihre Assistenzzeit ab 1984 in Werneck absolviert. 1991 ging sie für einen Missionseinsatz nach Bolivien. Dort lebte und arbeitete sie insgesamt zwölf Jahre. Die Zeit in Südamerika habe sie als sehr prägend, aber auch sehr anstrengend erlebt, sagt sie im Rückblick. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland arbeitete sie zunächst in Vollzeit in der Grund- und Realschule in Obernburg. Dort engagierte sie sich neben den schulischen Aufgaben auch in der Kriseninterventionsseelsorge. Von 2010 bis 2014 ließ sich Sommer parallel zur Ehe-, Familien- und Lebensberaterin ausbilden. 2014 stieg die Pastoralreferentin dann zunächst mit einem kleinen Stundenanteil in die Krankenhausseelsorge in Erlenbach ein. Ab 2017 hatte sie dann die jetzige Stellenkombination inne.
Sehr geprägt haben sie ihre Bolivienjahre, wie auch in der Wort-Gottes-Feier zu spüren war. Drei Texte, die ihr im Berufsleben wichtig waren, wurden während der Feier verlesen, darunter ein Text des 1980 in El Salvator ermordeten heiligen Bischofs Óscar Romero und der Zuspruch aus dem Buch des Propheten Jesaja: „Habt Mut und fürchtet euch nicht.“ Beim anschließenden Empfang würdigte Reuter das Berufsleben der zukünftigen Ruheständlerin und dankte für ihr entschiedenes Eintreten für eine moderne, lebendige und zukunftsfähige Kirche.
Krankenhausmanager David Hock sprach für das Krankenhaus den Dank für den Seelsorgedienst Sommers aus und beschrieb ihn als eine Arbeit, die nicht immer auf den ersten Blick sichtbar, aber von enormer Bedeutung sei. Unter anderem war Sommer in der Palliativstation eingesetzt. Tobias Benzing, Leiter der EFL-Stelle in Aschaffenburg, attestierte ihr offene Ohren und großes Einfühlungsvermögen den unterschiedlichen Menschen gegenüber, die sie in der Beratungsstelle betreute. Für die Mitarbeitervertretung (MAV) der Diözese Würzburg sprach Wolfgang Keller den Dank aus und merkte an, dass er Sommer als Kollegin kennengelernt habe, die mit viel Herzblut bei der Sache sei.
Ganz müssen die kirchlichen Einrichtungen in Aschaffenburg auch nach dem Ruhestand nicht auf Sommer verzichten: Sie wird mit einem geringen Stundenanteil in der EFL für Beratungen und im Krankenhaus als Springerin für die Rufbereitschaft weiterhin zur Verfügung stehen.
bv (POW)
(0624/0145; E-Mail voraus)
Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet