In der schwierigen Zeit des aufkommenden Nationalsozialismus fiel der Aufbau der Jugendarbeit in seine Zuständigkeit. Zeitzeugen berichten von seiner Fähigkeit, andere zu begeistern und von seinem Mut. So hat sich der engagierte Kaplan zum Beispiel nach dem Verbot der verbandlichen Jugendarbeit heimlich mit Jugendgruppen in den Wäldern der Umgebung getroffen. „Er hat immer zu uns gestanden“, bringt es Zeitzeuge Robert Heßberger auf den Punkt. Er war als zehnjähriger der Jungenschar beigetreten ist mit Stangl bis zu dessen Tod in Kontakt geblieben.
Stangl wurde 1957 zum Bischof geweiht und ist 1979 verstorben. Im Sommer dieses Jahres hätte er seinen 100. Geburtstag gefeiert. Eine von Pfarrer Matthias Rosenberger zusammengetragene Ausstellung wird in der Kirche neben Fotos und liturgischen Gegenständen aus den Anfängen der Herz Jesu – Pfarrei auch Zeitzeugen zu Wort kommen lassen. Für Rosenberger selbst ist Stangl der Bischof seiner Jugendzeit. Er nennt ihn mit Blick auf das gesamte Wirken seiner langjährigen Amtszeit eine "große Gestalt der Geschichte des Bistums Würzburg".
Im Pfarrgottesdienst am Sonntag, 9.12. um 10.00 Uhr wird der direkte Nachfolger von Bischof Stangl im Amt des Bischofs, Dr. Paul Werner Scheele, die Gedenkplatte einweihen. Sie erinnert auch daran, dass Stangl den späteren Papst Joseph Ratzinger 1977 zum Bischof geweiht hat. Musikalisch wird der Gottesdienst vom Kirchenchor Herz Jesu mit der Tremmer-Messe umrahmt.

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