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Erfolg heißt: sich weiter entwickeln

Aschaffenburg: Mit einem gemeinsamen Glockengeläute der evangelischen und katholischen Kirchen in Aschaffenburg startete der fünfte Evangelische Kirchentag in Unterfranken. Nach Schweinfurt, Würzburg, Bad Neustadt a.d. Saale und Castell war am Sonntag, den 26. September für knapp 2000 Teilnehmer der Untermain Austragungsort des Christentreffens, das alle zwei Jahre stattfindet.

 Der Tag begann mit verschiedenen Gottesdiensten in den evangelischen Kirchen der Stadt. Außerdem hatten sich rund 700 Teilnehmer aus dem Raum Miltenberg mit dem Schiff auf den Weg gemacht und feierten mit Regionalbischof Christian Schmidt einen Gottesdienst an Bord.
Am Nachmittag fand dann eine zentrale Veranstaltung auf dem Marktplatz statt. Der evangelische Dekan Volkmar Gregori begrüßte die zahlreichen Gäste, darunter viele Vertreter der katholischen Kirche der Stadt. Er machte auch gleich deutlich, dass man in der Kirche das diesjährigen Thema des Kirchentages „Erfolgreich Leben!?“ anders interpretiert als im Alltagsleben. „Erfolgreich hat der gelebt, zu dessen Beerdigung viele Leute kommen“, sagte er und bekam dafür viel Applaus. Den evangelischen Pfarrer, Karikaturist und Buchautor Werner Tiki Küstenmacher hatte man für ein Impulsreferat eingeladen. Nach dessen Worten beruht Erfolg darauf, dass man sich immer weiterentwickelt. Dies gelte auch für den Glauben. „Die Energie zur Verbesserung ist eine christliche Tradition“, erklärte der Pfarrer und Bestsellerautor und führte dazu die Entwicklung des Gottesbildes in der Geschichte an. Er sparte auch nicht an Kritik an den beiden großen christlichen Konfessionen, die seines Erachtens zur Zeit nicht besonders erfolgreich seien.
In der anschließenden Talkrunde waren unter anderem die Bundestagsabgeordnete Christine Scheel und Dr. Günther Beckstein als Vizepräsident der Evangelischen Synode und vertreten. Der ehemalige bayerische Ministerpräsident betonte mit Blick auf seine eigene politische Geschichte, dass zum erfolgreichen Leben nicht nur das genießen der Höhepunkte, sondern auch der Umgang mit den Tiefpunkten des Lebens gehöre. Küstenmacher noch einmal erinnerte daran, dass das Wort „Erfolg“ so in der Bibel gar nicht vorkommt. Am ehesten sei es im biblischen Zuspruch „Sei gesegnet“ wiederzufinden, einem Wunsch, den die Teilnehmer im abschließend Reisesegen zugesprochen bekamen.
Bedauerlich war, dass der Programmablauf den zahlreich anwesenden Vertretern der katholischen Kirche nicht die Gelegenheit gab, die sowohl im Impulsreferat als auch in der anschließenden Diskussionsrunde geäußerte Kritik an der katholischen Kirche zu kommentieren. So beschränkte sich auch der ökumenische Charakter der Veranstaltung auf das gemeinsame Glockengeläut zu Beginn.