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Elf Freunde müsst ihr sein

„Du stellst meine Füße auf weitem Raum“ war eines der Lieder, die beim ersten ökumenischen Fußballgottesdienstes der Nilkheimer Pfarrei St. Kilian sozusagen als Stadionhymne angestimmt wurden. Der Rasen neben der Kirche war dazu mit Kreidelinien markiert, die Gottesdienstteilnehmer saßen sozusagen in der Fankurve und blickten auf ein Kreuz, vor dem ein roter Fußball darauf hinwies, um was es heute geht: um Fußball eben.

Im Rahmen eines Projektes des Liturgieausschusses der Pfarrei, bei dem im Laufe des Jahres besondere Gottesdienste an besonderen Orten gefeiert werden, hatte sich die Europameisterschaft geradezu angeboten. Schließlich könne man laut Pfarrer Wolfgang Kempf, viele parallelen zwischen Glaube, Kirche und Fußball entdecken: „Es gibt Spieler, die sich einsetzen bis zum Äußersten, es gibt die Fans die unterstützen und Zuschauer, die gelangweilt dabei stehen und Menschen, die das überhaupt nicht interessiert.“ Bei den Mitspielern könne man die Verteidiger erkennen, die eher das Ergebnis bewahren wollen und Stürmer, die nach vorne Preschen um das Spiel voran zu bringen, so der Seelsorger, der seit Juni 2005 die Pfarrei St. Kilian leitet.
Die Ideen des ökumenisch besetzten Vorbereitungsteams mündeten in viele konkrete Impulse, die weit über Plattheiten wie „Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten“ hinaus gingen. Da war die Aufforderung, den Platz im Spiel des Lebens zu finden, Fair zu bleiben statt Foul zu spielen, auf die zu achten, die im Abseits stehen und vieles mehr. Auch die Frage, ob ein Gebet der eigenen Mannschaft zum Sieg verhelfen kann, wurde thematisiert. Peter Müller, Mitglied des Sachausschuss Liturgie, meint dazu: „Gott stellt sich nicht auf die Seite einer Mannschaft, er drückt sich aber in die Herrlichkeit des Spiels aus. Wer für seine Mannschaft bittet, bittet doch eigentlich, das es ein gutes Spiel wird.“ Ganz bewusst wurde dann auch im Gottesdienst die Vater-Unser-Bitte „Dein Wille geschehe“ betont.
Ein gute Spieltaktik kann man dem Liturgieausschuss jedenfalls nachsagen. Vor allem junge Menschen waren ins Nilkheimer Kirchenstadion gekommen, nicht nur zum Gebet, sondern auch, um anschließend zu feiern, auf eine Torwand zu schießen und gemeinsam das Fußballmatch Schweden gegen Russland anzusehen. Auf die Frage, was er als Trainer den jungen Menschen mit auf den Weg geben würde, bevor sie das „Spielfeld des Lebens“ betreten, meinte Pfarrer Kempf: „Ich wünsche den Jugendlichen, dass sie die Begeisterung, die sie für den Fußball aufbringen, auch in andere Bereiche des Lebens einbringen und einen Stammplatz in ihrer Elf finden.“