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Einblick statt Überblick

Aschaffenburg: „Ich mag die Art, wie du deine Berufung lebst, denn du stehst mit beiden Beinen auf dem Boden“, mit diesen Worten begrüßte der Nilkheimer Pfarrer Wolfgang Kempf den Primizianten Christoph Schnellbacher in dessen Heimatgemeinde St. Kilian.

Bereits einen Tag nach seiner Priesterweihe im Würzburger Dom feierte der 29jährige Aschaffenburger seine erste Eucharistiefeier am Pfingstsonntag im vollbesetzten Gotteshaus. Hier hatte er schon zur Taufe einen Miniatur-Ministrantenrock geschenkt bekommen und Kempf wertete dies als Symbol für den Lebensweg, den der Neupriester eingeschlagen hat.

Als Mitzelebranten im Festgottesdienst begleiteten ihn unter anderem der Würzburger Regens Norbert Baumann, der Subregens Herwig Gössl sowie der Spiritual Domvikar Paul Weißmantel. Die Festpredigt hielt Schnellbachers langjähriger Freund und Wegbegleiter Peter Göttke, der früher in Aschaffenburg als Studienrat am Dessauer-Gymnasium gelehrt hat und der heute Pfarrer in Wiesentheid ist. In den Mittelpunkt seiner Ansprache stellte er den Primizspruch des Neupriesters. Dieser ist einem Gesang der ökumenischen Taizé -Gemeinschaft entnommen, deren Spiritualität Christoph Schnellbacher ser wichtig ist. Er lautet: „Du bist lebendige Quelle, du bist Feuer, du bist Liebe! Komm, Heiliger Geist!“. Die Wahl dieses Verses zeige, so Göttke, dass Schnellbacher das „Du“ in die Mitte seines Dienstes stellen wolle. „Wir haben hier keinen Egoisten vor uns, der sich selbst zelebrieren will“, so Göttke. Er riet dem Neupriester, sich um die im Vers genannten Gaben auch zu kümmern. „Lasse die Quelle nicht versumpfen, halte das Feuer wach, spüre der Liebe Gottes in den Menschen nach“, waren seine Ratschläge. Göttke sprach auch vom Priestermangel, der sich die Gefahr in sich berge, die immer weniger werdenden Priester auf eine Ebene zu heben, die weit weg ist von der Lebenswirklichkeit der Menschen. Wer über den Dingen stünde, hätte zwar einen Überblick, aber keinen Einblick mehr in das Leben der Menschen. Der versammelten Gemeinde rief er deshalb auch im Namen seiner Mitpriester zu: „Stellt uns nicht auf ein Podest sondern holt uns in euer Leben“. Dem Primizianten versprach er auch im Namen der versammelten Gottesdienstgemeinde: „Wir werden dich schon wieder herunterholen, wenn wir den Eindruck bekommen, dass du zu einem ‚Hochwürden’ gemacht wirst.“

Musikalisch gestalteten ehemalige Mitglieder des Aschaffenburger Jugendchores / El Camino den Gottesdienst mit neuen geistlichen Liedern und Taizé - Gesängen. Christoph Schnellbacher war selbst einmal Mitglied dieser Gesangsgemeinschaft gewesen. Nach dem Gottesdienst wurde zu einem Fest der Gemeinde neben der Kirche eingeladen. Der Tag wurde abgeschlossen mit einer Dankandacht, bei der Auch die Gelegenheit war, den Einzelprimizsegen zu empfangen.

Zur Person:
Schnellbacher hatte 1999 nach dem Abitur am Dalberg-Gymnasium in Aschaffenburg eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolviert. Von 2002 bis 2007 studierte er in Würzburg Theologie. Praktikas führten ihn nach Aschaffenburg-Sankt Peter und Alexander, Höchberg-Sankt Norbert sowie an die Maximilian-Kolbe-Hauptschule in Rimpar. Seine Diplomarbeit im Fach Kirchenrecht hatte das Thema „Die Würzburger Schule und ihr Beitrag zum Ius Publicum Ecclesiasticum“. Seit September 2007 war Schnellbacher Diakonatspraktikant in Zeil, Sand, Krum und Ziegelanger. Dort wird er zunächst noch als Kaplan bleiben. (POW)

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