Er kam nicht nur als der offizielle Vertreter der Bistumsleitung sondern ist auch einer der Gründungsväter der Gemeinde. Nachdem der frühere Missionar der Italiener am Untermain Pater Fernando Gaiardoni in den Ruhestand gegangen war, hatte damals Vorndran als Stiftspfarrer zunächst nur das Matrikelwesen für die Gemeinde am Untermain übernommen. „Bald war klar, dass es auch eine seelsorgerliche Betreuung für die Menschen braucht“, so Vorndran, der von den Italienern liebevoll „Don Giorgio“ genannt wird. Also gründete er gemeinsam mit Ehrenamtlichen 2001 die „Comunita Cattolica Italiana dell' Untermain“. Erste Sprecherin war Frau Anna Gigante, die 2006 von Luigi Fuso abgelöst wurde. Der steht heute einem Team von 15 ehrenamtlichen Mitarbeitern vor, die neben den monatlichen Gottesdiensten in italienischer Sprache auch verschiedene Treffen organisieren. Dazu gehören zum Beispiel Bibel- und Kinoabende oder das traditionelle Fest am ersten Advent. Doch die Veranstaltungen bleiben in einem überaschaubaren Rahmen. „Unsere Leute sind gut in die deutsche Gesellschaft integriert und oft auch in Kirchengemeinden aktiv, da wollen wir sie nicht heraus holen.“, sagt Luigi Fuso. Zur Gemeinde gehören Menschen italienischer Abstammung zwischen Lohr und Miltenberg, wobei ein zahlenmäßiger Schwerpunkt in Aschaffenburg und Großostheim liegt. Zu den Gottesdiensten kommen regelmäßig 60 bis 80 Besucher. Es ist geplant, dass die Fraternitá Francescana di Betania nach dem Umbau des Kapuzinerklosters dort in Aschaffenburg seßhaft wird. Der Zeitpunkt des Umzuges ist aber noch unklar, die Bauarbeiten kommen nur langsam voran.
Nach dem Jubiläumsgottesdienst feierten die über 100 Gäste, unter ihnen auch der Aschaffenburger Oberbürgermeister Klaus Herzog, fröhlich und ausgelassen im Martinushaus weiter. Dort wehte ein Hauch von Italien durch den großen Saal: das Buffet bestand komplett aus hausgemachten Speisen, die von Teilnehmer mitgebracht worden waren, die Live-Musik stammte von den Gruppen Piccolo Coro, Le Voci und Gruppo Folkloristico und auch eine original italienische Tombola durfte nicht fehlen.



