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„Ein großes Geschenk für uns alle“

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann weiht drei Diakone zu Priestern – Festlicher Gottesdienst am Pfingstsamstag im Kiliansdom – Neupriester auf Praktikumspfarreien angewiesen

Würzburg (POW) Priester sind gefordert, sich nicht von anderen abzuheben, sondern die Nähe zu den Menschen zu suchen, um mit ihnen unterwegs zu sein, die unterschiedlichen Charismen zu erkennen und einzubeziehen. „Wir brauchen Hirten mit dem Geruch der Schafe“, sagte Bischof Dr. Friedhelm Hofmann bei der Priesterweihe am Pfingstsamstag, 18. Mai, im Würzburger Kiliansdom. Bei dem festlichen Pontifikalgottesdienst weihte der Bischof die drei Diakone Alexander Berger (29) aus Aschaffenburg, Christian Nowak (32) aus Haibach und Johannes Werst (27) aus Kitzingen zu Priestern. Bis 31. August 2013 werden die drei Neupriester des Bistums Würzburg in ihren bisherigen Praktikumspfarreien als Kapläne eingesetzt: Berger in der Pfarreiengemeinschaft „Sankt Laurentius am Spessart, Marktheidenfeld“, Nowak in der Pfarreiengemeinschaft Schweinfurt-Zentrum und Werst in der Pfarreiengemeinschaft „Christi Himmelfahrt, Kleinwallstadt“.

In seiner Predigt bezeichnete Bischof Hofmann die Priesterweihe als „ein großes Geschenk für uns alle“. Die drei jungen Männer hätten Gottes Ruf gehört und freiwillig bejaht. „Sie haben den Mut, in einer Gesellschaft, in der der Grundwasserspiegel des Glaubens sinkt, sich der Herausforderung der Berufung und Weihe zu stellen.“ Am Priesteramt wird nach den Worten des Bischofs der weltliche und zugleich göttliche Charakter der Kirche deutlich. „Jesus ist selbst Gesandter des Vaters und damit der Apostel schlechthin. In der Berufung der Apostel gibt er das weiter, was er selbst seinem Wesen nach ist. So wie er ‚Gesandter des Vaters‘ ist, so ist der Apostel Gesandter Jesu Christi“, betonte Bischof Hofmann.

Maßstab für das Priesteramt sei das Apostelamt. Deswegen müsse der Priester in seinem Reden und Handeln durchsichtig sein für das Handeln Christi in seiner Kirche. „Letztlich ergeben sich aus der Christusrepräsentation die drei Dienste der Verkündigung, der Heiligung und der Leitung.“ Das beglückende Erleben der heilend wirkenden Realität Gottes ist nach den Worten des Bischofs eine Seite der priesterlichen Medaille – „und dafür können wir Gott nur danken“. Die andere Seite sei die menschliche zerbrechliche Realität. Auch Priester benötigten menschliche Zuneigung und freundschaftliche Begleitung. „Wir können nicht dauernd im Fokus der Öffentlichkeit der Kritik ausgesetzt bleiben, sondern brauchen auch Mitpilgerinnen und -pilger, die mit uns den Glauben teilen und uns auf dem Weg zu Gott begleiten.“ Wie er bei einer Trauung den Hochzeitsgästen dringend anrate, das Ehepaar zukünftig freundschaftlich zu begleiten, bat der Bischof die rund 1400 Mitfeiernden im Dom, den Neugeweihten künftig nahe zu sein.

Zu Beginn der Feier stellte Regens Herbert Baumann vom Priesterseminar Würzburg die Weihekandidaten vor und bat sie, vor den Bischof zu treten. Die Diakone bekundeten ihre Bereitschaft zur Priesterweihe mit den Worten: „Hier bin ich.“ Baumann versicherte sodann, dass die Kandidaten für das Priesteramt geeignet seien, und bestätigte deren guten Leumund. Vor der Erteilung der Priesterweihe versprachen die drei Männer, ihren Dienst gegenüber dem Bischof und seinen Nachfolgern in Ehrfurcht und Gehorsam zu tun. Dabei erklärten sie unter anderem, sich mit ihrem ganzen Leben an Christus zu binden und aus dieser Beziehung zum Heil der Menschen zu leben.

Bei der Anrufung der Heiligen lagen die Weihekandidaten ausgestreckt am Boden und zeigten ihre Bereitschaft, sich Gott ganz hinzugeben. Dann legten ihnen Bischof Hofmann, Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele, Weihbischof Ulrich Boom, Weihbischof em. Helmut Bauer sowie rund 100 Priester aus der ganzen Diözese die Hände auf – seit urchristlicher Zeit Zeichen für die Beauftragung und Bevollmächtigung. Im Weihegebet bat der Bischof schließlich um den Geist Gottes für die Neupriester. Als „ausdeutende Zeichen“ der Weihehandlung zogen die Heimatpfarrer den Geweihten die priesterlichen Gewänder an, salbte ihnen Bischof Hofmann die Hände, überreichte Kelch und Hostienschale und umarmte sie zum Friedensgruß.

Bischof Hofmann dankte schließlich allen, die die Weihekandidaten bisher begleitet haben, vor allem den Familien der Neupriester. Verwandte, Freunde und Gläubige aus den Heimat- und Praktikumsgemeinden der Weihekandidaten sowie Mitglieder des Domkapitels und Priester aus allen Teilen des Bistums nahmen an der Feier teil. Unter anderem waren auch Studentenverbindungen und Vereine mit Fahnenabordnungen vertreten. Musikalisch umrahmten Domorganist Professor Stefan Schmidt und der Domchor unter Leitung von Domkantor Alexander Rüth sowie Kantor Simon Schrott die Feier. Am Pfingstsonntag und -montag sowie dem folgenden Sonntag feiern die Neupriester in ihren Heimatgemeinden Primiz.

mh (POW)

(2113/0543; E-Mail voraus)

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