Ein paar Tipps für unser Eheglück habe ich ihm genannt. Vielleicht sind Anregungen auch für Sie dabei.

1. ACHTET DIE SCHÄTZE EURER FAMILIEN.
Im Rucksack unserer Herkunftsfamilien haben wir die Gastfreundschaft als gemeinsamen Schatz entdeckt: Eine offene Tür haben für Freunde und Fremde, Respekt empfinden vor jedem Menschen und seiner Geschichte. Liebende sind Gäste füreinander. Wir begleiten einander eine Wegstrecke und müssen lernen, loszulassen, wenn es Zeit ist.

2. BEWAHRT EURE EIGENSTÄNDIGKEIT UND SCHAFFT PAAR-RÄUME IM EHEHAUS.
Liebende klammern nicht. Sie lassen einander den Raum, den beide Partner für sich brauchen: Zeit für eine Freundschaft, eine spannende Fortbildung, für Sport, Musik oder ein anderes persönliches Hobby. Solche Freiräume füllen den eigenen Energietank auf. Sie beleben auch die Liebe zum Partner. Dazu gehört für uns eine Zeit im Jahr, die nur für uns beide reserviert ist: Einige Tage in einer schönen Stadt mit Besuch eines Kunstmuseums oder eines Konzerts, mit Bummeln, Shoppen, kulinarischen und erotischen Genüssen.

3. REDET OFFEN UND STREITET FAIR.
Viele glauben, dass Liebespartner einander von den Augen ablesen müssen, was sie denken oder wollen. Aber: Heimliche Wünsche werden unheimlich selten erfüllt. Nur wer riskiert, eigene Gefühle und Anliegen konkret zu äußern, wird erfahren, dass Vertrauen und Intimität dadurch wachsen. Auch Reibung schafft Wärme. Wer lernt, sich fair und respektvoll auseinanderzusetzen, wird die Balance von Geben und Nehmen halten und Lösungen für Probleme finden. Übrigens: Offen miteinander zu reden ist das beste Aphrodisiakum!

4. NEHMT EURE KINDER AN ALS GESCHENK UND ALS HERAUSFORDERUNG.
Wer das eigene Kind frisch nach der Geburt in den Armen hält, hält den Atem an. „Ich war ein Teil der Schöpfungsstunde“ singt Reinhard Mey. Dieser Zauber bewahrt uns Eltern nicht davor, dass unsere Kinder uns in Atem halten. Liebe bewährt sich, wenn's drauf ankommt. „Du kannst dich auf uns verlassen!“ - Mit dieser Zusage können Kinder lernen, dem Leben und der Liebe zu trauen.

5. LASST JESUS MITGEHEN ALS DRITTEN IM BUND.
Der Evangelist Lukas erzählt, wie die beiden Emmaus-Jünger nach dem Tod Jesu sich von ihrem Lebenstraum verabschieden. Jesus kreuzt ihren Weg und geht mit ihnen unerkannt. Erst in der alltäglichen Geste des Brotbrechens erkennen sie ihn. Diese biblische Geschichte war unser Hochzeitsevangelium und ist für mich und meine Frau bis heute auch ein Ehegleichnis: Im Ehe-Alltag stellen die Herausforderungen des Lebens unsere Liebe und Kraft immer neu auf die Probe. Unser gemeinsamer Glaube ist uns ein Schatz und eine Energiequelle. Wenn wir das Brot des Alltags miteinander teilen, ist Jesus mittendrin dabei. Und er verspricht noch mehr: Ob Hoch- oder Tiefzeiten, egal was kommt, hinter der letzten Tür erwartet Euch ein Fest. Es geht zu wie bei einer fröhlichen Hochzeit. Die Liebe hört niemals auf. Das Beste liegt immer noch vor Euch.

Allen Leserinnen und Lesern, die einen geliebten Menschen im Herzen tragen, wünsche ich eine gesegnete Zeit.

Burkhard Fecher, Gemünden, Pastoralreferent; Ehe-, Familien- und Lebensberater

PS: Dieses Kreuzwort ist eine Kurzversion. Unter folgender Mail-Adresse bekommen Sie alle 10 TIPPS ZUM EHE-GLÜCK: burkhard.fecher@bistum-wuerzburg.de