Meine persönliche Antwort heißt sehr spontan „Ja“, ergänzt mit einem „Aber“. Die Arbeit unterbrechen, den Ort wechseln, Ruhe finden - das ist nicht nur erlaubt, sondern ein heilsames Geschenk für Leib und Seele. Schon Jesus verordnet seinen Jüngern eine Auszeit, gleichsam als Burnout-Prophylaxe. Er lädt sie zum Auszuruhen ein, „denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen.“ (Markus 6,31) Da ist von Jesus eine Zielrichtung vorgegeben, die mir auch heute noch sinnvoll erscheint: Um Ausruhen und Perspektivwechsel geht es, nicht um neuen Stress rund um den Urlaub. Wie war das zuletzt mit den Warteschlangen auf den Flughäfen? Aber was ist mit dem Unbehagen, das ich angesichts der anfangs genannten Probleme spüre? Zwei Anregungen möchte ich gerne geben: Gut ist es angesichts der Klimakrise, Reiseziel und -mittel kritisch zu überprüfen: Muss es für jeden Urlaub der Flieger sein? Ist für mich nur eine Reise in weite Ferne „richtiger“ Urlaub? Statt „Schneller, höher, weiter“ könnte es doch für den nächsten Urlaub „Langsamer, ökologischer, näher“ heißen. Außerdem kann es mich und Andere bereichern, wenn ich meine Urlaubsfreude teile. Wie wäre es, wenn ich mir bereits vor der Abreise vornehme: „Wenn ich heil und gut erholt aus dem Urlaub zurück komme, spende ich dankbar einen Teil meines Urlaubsbudgets für Menschen in Not.“ Ob Sie vor oder nach dem Urlaub sind, zuhause oder verreist: Ich wünsche Ihnen noch schöne und entspannende Sommertage!
Peter Michaeli
Leiter der Ehe-, Familien- und Lebensberatung Aschaffenburg