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Du bist es wert!

Leistung, Effizienz und Außenwirkung bestimmen die Maßstäbe, nach denen Menschen heute oft beurteilt und damit auch ganz schnell in Schubkästen einsortiert werden. Da gibt es die Gewinner oder die Verlierer einer Entwicklung, die Reichen, die nicht auf das Geld schauen müssen, und diejenigen, die kaum mit dem auskommen, was sie zur Verfügung haben.

Wir sehen Flüchtlinge, die ihre Heimat verlassen, und wissen um andere, die ausharren, weil sie sich ein Leben woanders nicht vorstellen können. Da kümmern sich in unserem Land viele Engagierte um die ankommenden Fremden, während sich andere vor einer Überfremdung fürchten und den Niedergang dessen voraussagen, was sie sich aufgebaut haben.
Solches Schubladendenken wird uns Menschen aber nicht gerecht. Es erzeugt Bilder und Gefühle, die schnell in ein ideologisches Gegeneinander umschlagen und ein friedvolles und angemessenes Miteinander verhindern. Menschen nur nach dem äußeren Augenschein zu beurteilen, entspricht auch nicht unser Lebenswirklichkeit. Wir haben jeweils sehr unterschiedliche Fähigkeiten und Möglichkeiten und leben unsere Geschichte, die gepaart ist mit unseren persönlichen Erfahrungen und Hoffnungen, Wünschen und Grenzen. Nicht das, was nach außen hin beeindruckt und verwertbar ist, macht unsere eigentliche Bedeutsamkeit aus.
„Du bist es wert!" Das sollten Menschen zuerst hören können, wenn sie sich begegnen. Und ich möchte es auch spüren, wenn über verschiedene Meinungen gestritten wird.
Das Evangelium erzählt dazu ein tolles Beispiel:
Eine arme Frau wirft zwei kleine Münzen, die sie sich vom Notwendigsten abgespart hat, in den Opferkasten des Tempels. In den Augen der Geldzähler ist es ein völlig unbedeutender Beitrag zum Unterhalt es großen Bauwerkes. Jesus, der die Szene beobachtet, entdeckt darin aber den Herzensanteil, den die Frau mitgibt als den entscheidenden Wert. Das ist mehr, als große Geldscheine und Schecks zum Ausdruck bringen können.
Für mich hat dieses Beispiel eine große Aktualität, denn auch für ein wertschätzendes Miteinander braucht es jeden noch so kleinen Betrag.

Klaus Becker
Diözesanreferent für Gemeindekatechese
Lohr am Main