Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Die Sorgen entsorgen

Liebe Leserin, lieber Leser, „Sorge dich nicht, lebe!“ lautet der Titel eines Buches. Das ist eine gutgemeinte Aufforderung. Sie zu befolgen und sorglos zu leben, ist aber leichter gesagt als getan.

Sorgen kennen wir alle. Niemand ist frei davon. Da sind Sorgen die um den persönlichen Bereich kreisen: Die Sorge um die eigene Existenz, um die Gesundheit, um den Arbeitsplatz, um den Weg der eigenen Kinder und um Vieles mehr. Aber auch die Situation in unserer Welt kann Anlass zu großen Sorgen sein: Der menschenverachtende Terrorismus, die kriegerischen Auseinandersetzungen an vielen Orten, schreckliche Seuchen oder der Raubbau an der Natur und deren Zerstörung.
Viele Sorgen sind durchaus berechtigt und begründet. Manche sind auch unbegründet.
In jedem Fall binden Sorgen Gedanken und Kräfte. Sie belasten und hemmen die Freude am Leben. Aber auch wenn wir uns noch so sehr sorgen, ändert das nichts an der Situation. Manche Menschen zersorgen sich regelrecht.
Die Sorgen entsorgen. Sie abgeben – Das bringt weiter.
Martin Luther sieht die Dinge nüchtern. Er kennt die Macht der Sorgen. Er weiss, wie schnell sie sich im Leben einnisten und dieses bestimmen können. Deshalb sagt er:
„Du kannst nicht verhindern, dass die Sorgen wie Vögel um deinen Kopf kreisen. Aber du kannst verhindern, dass sie darauf Nester bauen!".
Wie kann das gelingen? Ich meine, der Blick auf biblische Ratschläge ist hilfreich.
In seiner Bergpredigt sagt Jesus: „Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um eueren Leib, was ihr anziehen werdet. Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt. Sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat."
Damit redet Jesus nicht dem Leichtsinn und einem verantwortungslosen Leben das Wort. Er lenkt den Blick auf das, was dem Leben eine tragfähige Basis gibt. Die Bindung des Lebens an Gott schenkt Gelassenheit und Zuversicht.
Jesus verweist auf die fürsorgende Liebe Gottes. Er wirbt um das Vertrauen auf sie. Wer Gott vertraut, muss sich nicht zersorgen. Wer sich bei Gott geborgen und von ihm gehalten weiss , kann wirklich leben. Dieses Wissen greift der Verfasser des 1. Petrusbriefes auf. Er gibt einen wertvollen Tipp im Umgang mit Sorgen: „Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch."

Michael Wehrwein, Dekan des Evang.-Luth.Dekanates Lohr a.Main u.Stellvertreter der Regionalbischöfin im Kirchenkreis Ansbach-Würzburg