„Du sollst nicht andere Götter neben mir haben", so das Erste Gebot. Mit anderen Worten: Das erste Gebot fragt danach, was für uns Priorität im Leben hat. Ist es das Geld, die Macht, die Karriere, das Familienleben, das Auto, die Hobbys und viele andere Dinge mehr?
Oder ist es Gott, auf dessen Gebote und Zusagen wir unser Vertrauen setzen können? Wie weit uns alle anderen Götter führen können, zeigt uns das Schicksal der Erde.
„Selig die Armen, denn ihnen gehört das Himmelreich." Der zweite Kern. „Arme" ist in der Bibel ein Sammelbergriff für die Gewaltlosen, Schwachen, Elenden, Ohnmächtigen, die keine Anerkennung finden, Menschen, die nicht Recht um jeden Preis haben wollen, sondern die recht sein wollen, die alles darauf setzen, um weg von der Oberflächlichkeit so vieler tiefere Einsicht in ihr Leben zu gewinnen.
Schließlich der Kern des Liebesgebotes: „Du sollst den Herrn, deinen Gott lieben ... und deinen Nächsten wie dich selbst." Wenn man bedenkt, dass das Wort „Liebe" von seiner Sprachwurzel her mit „libido" als geschlechtlicher Liebe, aber auch mit „loben", „erlauben" und auch mit „glauben" verbunden ist", dann sieht man die Tragweite dieses Wortes. Wie wenig wird doch gelobt, gerade im Bereich der Politik. Dort wird eher gnadenlos und egoistisch zerrissen. Wie viel wird maßstabslos erlaubt und wie orientierungslos trotz Kirchenzughörigkeit sind viele Christen geworden!
Kerne wollen begossen werden, damit sie wachsen. Welche Kerne lassen wir wachsen?
Peter Spielmann
Pastoraler Mitarbeiter in Obernau