Das Kreuz ist ein Zeichen des Leidens, ein Zeichen der Liebe, ein Zeichen, dass Gott bereit ist durch Jesus Christus die äußersten Schmerzen auf sich zu nehmen, um die Menschen aus lauter Liebe für sich zu gewinnen. Er will uns nahe sein. Wir können auf seine Kraft und Hilfe hoffen.
So steht das Kreuz für die Leidensbereitschaft und somit auch für alle leidenden Menschen; gerade für die, die sich für andere aufopfern; für die, die Zeit und Kraft, Geld und vielleicht auch die eigene Freiheit im Leben opfern, um andere Menschen zu versorgen, mit ihnen zu teilen und ihnen beizustehen. Das Kreuz zeugt von Jesus Christus, der gesagt hat: „Was ihr einem von meinen geringsten Brüdern getan habt, das habt ihr mir getan" (Mt. 25,40).
Das Kreuz steht für Toleranz zwischen Menschen. Toleranz im ursprünglichen Sinn: „Ich ertrage Deine Andersartigkeit und Deine andere Einstellung". Das Kreuz steht aber auch für ein Bekenntnis dessen, was mir in meinem Glauben wichtig ist (darum die Kugeln aus Gold), worüber ich gerne mit anderen ins Gespräch komme.
Das Kreuz steht für eine versöhnte Verständigung zwischen Religionen und Rassen, Generationen und Nationen. Es weist auf den hin, der gesagt hat: „Liebt einander, sogar auch eure Feinde und tut wohl denen, die euch hassen" (Mt. 5,44) und „schlagt nicht zurück, wenn euch einer schlägt". Das Kreuz steht für den, der keinen Unterschied gemacht hat zwischen Volksgenossen, Fremden und Ausländern; es steht für die Achtung der Menschenwürde, die uneingeschränkt für jede/n vor Gott gilt, es steht für die Gleichheit aller Menschen.
Wie kann man so ein Zeichen verstecken wollen oder fordern, dass es aus Klassenzimmern verschwindet? „Das Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren sind, uns aber ist es eine Gotteskraft" so sagt Paulus im 1. Korintherbrief (1,18). Und darum stellen wir es weithin sichtbar strahlend wieder ganz neu oben auf die Turmspitze der „Friedens"-Kirche. Am Sonntag, 29. Mai feiern wir ab 9:30 h einen Festgottesdienst zum Abschluss der Kirchenrenovierung mit anschließendem erweitereten Kirchenkaffee. Dazu möchte ich Sie herzlich einladen in die Friedenskirche, Würzburger Str. 7.
Pfarrer Bernd Töpfer, Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Marktheidenfeld