Dieser ging in seiner Predigt auf die Lebensgeschichte des Heiligen ein. Antonius stammte aus dem Hochadel, erfuhr eine Erziehung am königlichen Hof in Lissabon und wurde Augustiner-Chorherr. Später trat er dem Franziskanerorden bei und ging nach Marokko, nachdem dort seine Freunde bei ihrer Missionstätigkeit von den Sarazenen ermordet worden waren. Daraus sei der radikale Wunsch erwachsen, selbst möglichst schnell und spektakulär für Christus zu sterben. Doch sein Leben sei anders verlaufen, so der Prediger. In Padua und Assisi habe der Doctor Evangelicus und große Gelehrte des Franziskanerordens als begnadeter Redner und Prediger gewirkt. Das Predigen sei die Mitte seiner Lebenstätigkeit gewesen.
König berichtete von einer Begebenheit, die erst nach dem Tod des heiligen Antonius erzählt wurde: ein Mitbruder hätte beobachtet, wie der Heilige mit dem Jesuskind spielte. „Wir sehen am Ende einen einzigartigen Antonius, der keine theologischen Fragen stellt, keine Warum-Fragen, sondern spielt einfach. Das ist das letzte große Zeichen des Heiligen, das uns überliefert ist – die Kunst des Spielens mit einem kleinen Kinde - wieder zu entdecken.“
Zusammenfassend sagte der Prediger: „Das ist die Weisheit Gottes: Gott hat diese Welt so geliebt, dass er in ihr Mensch geworden ist. Gott liebt die Gemeinschaft seiner Kirche so, dass er heute noch in ihr Brot wird.“
Nach der Predigt segnete Pfarrer Goldhammer die Antoniusbrötchen in Erinnerung daran, dass an den Klosterpforten seit jeher Brot an Bedürftige ausgegeben wird. Aus mehreren Körben wurden sie am Ende der Messfeier an die Gläubigen verteilt.
Susanne Mahlmeister


