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Den Geist von Pfingsten spüren - Nacht der offenen Kirchen

Der Geist von Pfingsten lag in der Luft bei der ersten Nacht der offenen Kirchen in Aschaffenburg. Die evangelischen und katholischen Innenstadtgemeinden hatten gemeinsam mit der Erwachsenenbildungseinrichtung Martinushaus zu dieser Aktion eingeladen. Nach Schätzung der Veranstalter haben sich gut eintausend Menschen am Vorabend des Pfingstsonntag auf den Weg in die Innenstadt gemacht.

Neun Kirchen und das Martinushaus waren von 20.00 Uhr bis Mitternacht geöffnet, luden zum Betrachten und zur Begegnung mit unterschiedlichen Spiritualitäten ein.
Michael Pfeiffer, Erwachsenenbildungsreferent und Initiator der Nacht der offenen Kirchen, sprach in einem ersten Resümee von einem großartigen spirituellen Ereignis für die Stadt. Es hätten sich Menschen ansprechen lassen, die über die Pfarrseelsorge nicht mehr erreicht würden. „Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass evangelische, katholische und griechisch-orthodoxe Kirche an einem Strang gezogen haben. Die Nacht ist so auch zu einem ökumenischen Pfingstereignis geworden“, so Pfeiffer in seiner Stellungnahme.

Nicht abreißen wollte der Strom von Besuchern an den Orten, die normaler Weise für die Öffentlichkeit verschlossen sind. So war in der in Kerzenlicht getauchten Krypta der Muttergottes-Kirche den ganzen Abend ein ständiges Kommen und Gehen. Die für den Glockenturm der St. Agatha-Kirche vorgesehenen drei Führungen mussten auf sieben ausgedehnt werden. Und in der Katharinenkapelle konnte man nach einer Vesper nicht nur den Raum sondern auch Vater Antonios Maroussis, den Pfarrer der griechisch-orthodoxen Kirche kennen lernen. Bis tief in die Nacht beantwortete er Fragen zu seiner Konfession.

„Innehalten und zur Mitte kommen“, darum ging es in der Christuskirche: ein großes Labyrinth aus Lichtern lud zum Begehen ein. Dazu spielten im Laufe des Abends Roland Trautsch (Gitarre), Marcus Rüdel (Saxophon) und Christiane Dehmer (Piano) und Andreas Lippert (Cello) nacheinander virtuose Live-Musik, die sich harmonisch in die meditative Atmosphäre einfügte. Im nebenan gelegenen Pfarrsaal lud man zur Rast bei Wein und Brot ein. Die Besucher hatten dort Zeit, die im Unterschied zur Aschaffenburger Museumsnacht entspannte Atmosphäre der „Nacht der offenen Kirchen“, die es möglich mache, aufzutanken und sich inspirieren zu lassen.

Besinnlich ging es auch beim Taizè-Gebet in der St. Agatha – Kirche zu. Viele machten dort von der Möglichkeit gebrauch, sich persönlich segnen zu lassen. Wunderschön dekoriert war die Herz Jesu – Kirche. Hier waren die Besucher eingeladen zur kreativen Auseinandersetzung mit den vier Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft. An klassischen kirchlichen Gebete konnten man bei der eucharistischen Anbetung in der Kapuzinerkirche und bei der Pfingstvigil in der Stiftskirche teilnehmen. Eine Non-Stop-Bibellesung gab es in der Sandkirche und Videoinstallationen im Martinushaus. „Jetzt habe ich richtig über die Liebe nachgedacht“ sagte ein Besucher nach dem Betrachten eines Filmes zur Enzyklika „Deus Caritas est“.

Die Muttergottes-Kirche war das musikalische Zentrum. Powervoll ging es beim Konzert des Jugendchor St. Michael zu. Mit Lieder der Weltjugendtage luden sie zum Mitsingen und Mitklatschen ein. Sozusagen als Kontrast gab es danach Lieder aus dem Gotteslob und zum Abschluss des musikalischen Programms neue geistliche Lieder mit dem Chor Tonart. Die Musik war durch das weitgeöffnete Kirchenportal weit im Aschaffenburger Kneipenviertel zu hören und lockte viele Passanten an.

Eingeleitet worden war der Abend mit einem gemeinsamen Stadtgeläute aller Pfarreien. Und zum Abschluss trafen sich dann alle, die bis um Mitternacht durchgehalten hatten, zu einem Gebet in der Stiftkirche. „Ich konnte gar nicht überall vorbei schauen, die Zeit hat nicht gelangt“, war ein Satz, den man von Besuchern am Ende immer wieder hören konnte. Sie wird freuen, dass die Veranstalter von einem großen Erfolg sprechen und bereits über eine Wiederholung der Aktion im nächsten Jahr nachdenken.