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Dekanatswallfahrt 2006 zur "Kirche zur weißen Lilie"

Aschaffenburg: Über 300 Menschen machten sich am Sonntag Nachmittag auf den Weg durch die Aschaffenburger Innenstadt zur Sandkirche in der Sandgasse. Aufgebrochen waren sie aus den vierzehn Pfarreien der Stadt, um dann von drei Stellen aus in einer Sternwallfahrt zur kleinen Kirche im Herzen Aschaffenburgs zu ziehen.

Das Ziel der diesjährigen Wallfahrt des katholischen Stadtdekanats war mit bedacht gewählt: Im Jahre 1606 – also vor genau 400 Jahren - hatte sich erstmals die Dämmer Pfarrgemeinde auf Grund einer überstandenen Pestepidemie auf den Weg dorthin gemacht, um sich bei Gott zu bedanken. Viele weitere Wallfahrten folgten. Noch heute pilgert die Marianische Männersodalidät zweimal im Jahr durch die Innenstadt zur Wallfahrtskirche. Mit der feierlichen Prozession durch die belebte Innenstadt unter dem Thema „Auf den Spuren der weißen Lilie“ gedachte man dieser Tradition

Schon Mitte des 15. Jahrhunderts war an dieser Stelle direkt an der Stadtmauer eine erstes Kapelle gebaut worden. Das angrenzende Sandtor gab der Kirche im Volksmund ihren Namen. Ihr offizieller Titel ist „Kirche zur weißen Lilie“. Er geht zurück auf eine Legende: ein Soldat hätte im Bereich des heutigen Standortes eine weißblühende Lilie entdeckt. Als er diese ausgraben wollte, sei er anstelle von Wurzeln auf das Gnadenbild gestoßen, eine Pietà, die heute im Hochaltar der Kirche zu betrachten ist.

Die Interpretation dieser Legende war der rote Faden in der Predigt von Dekan Jürgen Vorndran. Es käme für den modernen Menschen darauf an, die Zeichen des Glaubens zu erkennen und richtig zu deuten, sagte er in seiner Ansprache. Für ihn stehe die „weiße Lilie“ für die den Kreuzestod Jesu, der totes Holz durch sein Leid zu einem Zeichen der Erlösung gemacht habe. Zudem verweise sie uns auf Maria, die ganz Ja gesagt hat zu Jesus und die Lilie wird heute noch sichtbar im Lebenszeugnis der Menschen, die Jesus nachfolgen. Sich auf die Suche nach solchen „Spuren des Glaubens“ zu machen, sei eine spannende Sache mit vielen überraschenden Entdeckungen, so Vorndran in seiner Ansprache, die er durch ein Anspiel von zwei Kindern noch verdeutlichen ließ.

Im Anschluss an den Gottesdienst fand für die Wallfahrer eine Begegnung im Martinushaus statt. Für die Sandkirche hört das feiern noch nicht auf: vor 250 Jahren bekam sie nach dem Abbruch der alten Kapelle ihr heutige Gestalt. Dieses Jubiläum soll im nächsten Jahr gemeinsam mit dem Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann gefeiert werden.