Der gebürtige Gützinger Tobias Fuchs (30) arbeitet bereits seit einem Jahr als Pastoralpraktikant in der Pfarreiengemeinschaft St. Martin und wird dort auch als Diakon bleiben.Gemeinsam mit Andras Freund (29) aus Erlenbach am Main, Kai Söder (25) aus Sandberg und Michael Weck (34) aus Mainberg wurden sie in einem feierlichen Gottesdienst durch die Handauflegung des Bischofs zu Diakonen geweiht.
In seiner Predigt ging Bischof Friedhelm Hofmann auf den Wahlspruch der Weihekandidaten aus dem Buch Deuteronomium ein: „Das Wort ist ganz nah bei dir, es ist in deinem Mund und in deinem Herzen.“ Der Bischof sagte zu den Weihekandidaten, Gott offenbare sich den Menschen als der Liebende in seinem Wort. Gott zu lieben, bleibe nicht dem Wohlwollen einzelner anheim gestellt, sondern sei eine Verpflichtung. "Wenn Gott uns liebt, können wir konsequenterweise ihn nur wieder lieben. Es gilt dabei nicht die Ausrede: Gott ist mir fern." Dem Diakon sei in besonderer Weise das Wort Gottes anvertraut, betonte der Bischof. Als Verkündiger des Wortes Gottes müsse er zunächst selbst das Evangelium empfangen. Dazu gehörten das Studium der Bibel, das betrachtende Schriftgebet und das verinnerlichte Wort Gottes. "Die Schrift nicht kennen, heißt Christus nicht kennen", zitierte der Bischof den heiligen Hieronymus.
Die Kandidaten rief der Bischof schließlich auf, die Weihe mit ganzer Freude anzunehmen, weil Gott sie liebe und ihnen nahe sei. Gerade weil Gott durch sein Wort eine verlässliche Wegweisung schenke, dürften sie getrost in die Zukunft schauen. "Möge der heutige Festtag sich ebenso tief in Ihre Herzen einschreiben und in Zeiten der Anfechtung, der Verwirrung und vielleicht sogar der Mutlosigkeit den Blick für Gottes Nähe in seinem Wort offen halten."An die Gläubigen im Dom appellierte Bischof Hofmann, den jungen Männern eine starke Stütze zu sein, die bei der Weihe gegebenen Versprechen auch einzulösen.
Nach der Predigt und der Anrufung des Heiligen Geistes versprachen die sechs jungen Männer vor Bischof Hofmann und über 1000 Menschen im Kiliansdom, ihr ganzes Leben an Jesus Christus auszurichten und Gott und den Menschen in Liebe und Freude zu dienen. In ungeteilter Liebe zu Christus wollten sie leben und ihm besonders in den Hilfsbedürftigen dienen. Weiter erklärten sie sich bereit, ihren Dienst am Wort Gottes getreu und im Gehorsam dem Bischof gegenüber auszuüben, zu beten und die Ehelosigkeit um des Reiches Gottes willen zu leben. Als Zeichen ihres Gehorsams legten sie ihre Hände in die Hände von Bischof Hofmann.
Bei der Anrufung der Heiligen lagen die sechs Männer als Zeichen der Hingabe an Christus ausgestreckt am Boden. Danach legte ihnen Bischof Hofmann schweigend die Hände auf und beauftragte und bevollmächtigte sie zum Diakonendienst. Zum Abschluss sprach der Bischof das feierliche Weihegebet für die Diakone. Bevor die Eucharistie gefeiert wurde, zogen die Praktikumspfarrer den Neugeweihten die Diakonengewänder an. Bischof Hofmann überreichte schließlich das Evangelienbuch, umarmte die Diakone und wünschte ihnen Frieden.
An der festlichen Eucharistiefeier im Kiliansdom nahmen Eltern, Verwandte und Freunde der Weihekandidaten, Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele, Weihbischof em. Helmut Bauer sowie Mitglieder des Domkapitels, die Leitung des Priesterseminars und zahlreiche Priester aus der Diözese teil. Die Marianische Männer-Sodalität Aschaffenburg, eine Studentenverbindung und eine Ministrantengruppe stellten Fahnenabordnungen. Viele Gläubige waren aus den Heimat- und Praktikumsgemeinden der Weihekandidaten nach Würzburg gekommen. Die Domorgel spielte Domorganist Professor Stefan Schmidt. Musikalisch wirkten außerdem mit Kantor Simon Schrott und der Kammerchor der Stiftsbasilika Aschaffenburg unter Leitung von Andreas Unterguggenberger.
Die Priesterweihe empfangen die sechs Männer am Pfingstsamstag 2009.
bs (POW) / bv