Vielleicht stellen wir bei der Suche nach dem Guten fest, wie sehr unser Leben von Gewohnheiten und vielen anderem beeinflusst ist: Von unserer Erziehung und den Erfahrungen in Elternhaus und Schule, unserem Beruf und den sozialen Erwartungen, oder unserer Wohnumgebung. Manchmal fühlt sich das Leben so an, als wären wir - wie ein Zug-Wagen - auf eine Schiene gesetzt worden. Und wir haben nur die eine Chance: Immer geradeaus leben auf dem gleichen Gleis. - Aber stimmt das wirklich?
Vom christlichen Glauben her gesehen, gibt es immer wieder Gelegenheiten zur Umkehr. Eine neue Ausrichtung im Leben und Handeln ist möglich. Wir können die Richtung selbst bestimmen! Gott ermutigt uns, daran zu denken. Umkehr beginnt mit kleinen Schritten: Indem ich bewusster auf etwas achte. Ich frage mich öfter, für welche Wege ich das Auto nehme, oder ob ich nicht besser laufe oder mit dem Rad fahre. Umkehr beginnt auch mit dem Lassen: Ich brauche nicht jeden Tag billigstes Fleisch. Ich brauche nicht jedes Jahr das neuste Handy. Ich fahre nur noch selten schneller als 130 km/H auf der Autobahn. Worauf können Sie bewusster achten? Und wovon getrost lassen? Wir treffen jeden Tag viele solcher kleiner Entscheidungen. Was haben wir dabei im Blick - unsere Bequemlichkeit und unsere Gewohnheit? Haben wir das Gute im Blick? Das, was für uns und unsere Mitmenschen gut ist? „Suchet das Gute." - Gott ruft uns Menschen zur Umkehr nur mit einem Ziel: „Auf dass ihr lebet." Das gute Leben ist, so glaube ich, das ausgewogene und maßvolle Leben.
Ihr Philip Messner,
Pfarrer in Langstadt und Schlierbach