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Krankenhausseelsorge

Dank für "riesiges Engagement"

Aschaffenburg (POW) Nach 38 Jahren als Pastoralreferentin im Dienst der Diözese ist Susanne Warmuth am Freitag, 28. Oktober, in den Ruhestand verabschiedet worden. Die Feier fand im Klinikum Aschaffenburg-Alzenau statt, in dem Warmuth zuletzt als Klinikseelsorgerin tätig war.

Beim Gottesdienst in der Kapelle des Klinikums bezeichnete Wiltrud Stoer, Leiterin der Klinikseelsorge, die scheidende Theologin als wertvollen Teil des Teams. „Hier zu arbeiten bedeutete für Dich: Einsätze in Krisensituationen, Tag und Nacht, zu jeder Uhrzeit“, beschrieb Stoer. Die Kapelle sei zwar ein wichtiger Ort der Arbeit, doch entscheidend sei das tägliche Wieder-neu-Aufbrechen zu den Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf den Stationen, sagte Stoer.


Im Missionseinsatz von 1988 bis 1989 in Brasilien sei ihr klar geworden, dass man die Menschen nicht verstehen könne, wenn man nicht ihre Lebenssituation verstehe, sagte Warmuth. Wichtig sei für sie die Begegnung mit dem Bischof und Dichter Dom Helder Camara gewesen. Anhand kurzer Gedichte, überwiegend aus der Feder des 1999 verstorbenen Bischofs, reflektierte sie ihre Tätigkeit für die Kirche, bei der es wichtig gewesen sei, auf die Worte der Menschen zu hören, aber noch wichtiger, deren Ängste zu ahnen. Oft habe sie dabei gespürt, dass sie nichts anderes zu den Menschen mitbringen könne als sich selbst. „Was bleibt sind Erinnerungen voller Gesichter und Begegnungen.“ Im Kreise ihrer Kollegen empfing Warmuth am Ende des Gottesdienstes den Segen für ihren weiteren Lebensweg. Die Feier wurde musikalisch von Carsten Schwind (Orgel) und Vera Trohorsch (Querflöte) begleitet.


„Wir wissen es zu schätzen, was Sie in den 20 Jahren für die Patienten und für die Mitarbeiterinnen geleistet haben“, würdigte Katrin Reiser, Geschäftsführerin des Klinikums, die langjährige Klinikseelsorgerin. Warmuth hätte hier weniger einen Dienst geleistet als eine Berufung gelebt und hinterlasse jetzt ein großes Loch.


Johannes Reuter, Diözesanreferent für die Pastoralassistent*innen und Pastoralreferent*innen, gab einen Einblick in Warmuths Lebenslauf. Warmuth wurde am Untermain in Klingenberg geboren und studierte in Würzburg Theologie. Von der Aufbruchsstimmung des Zweiten Vatikanischen Konzils inspiriert, habe sie ihr Pastoralpraktikum 1984 in Obertheres begonnen und war von 1985 bis 1989 als Pastoralassistentin in Eltmann eingesetzt. Es folgte ein einjähriger Missionseinsatz im brasilianischen Recife. 1990 kehrte sie in die Diözese zurück und arbeitete als Pastoralreferentin in Poppenlauer und Kleinostheim. Es folgten ab 2000 Kleinheubach und Laudenbach. Ab 2002 war Warmuth zunächst mit zehn Stunden in der Klinikseelsorge eingesetzt, 2004 wurde der Einsatz auf eine 50-Prozent-Stelle ausgeweitet. Parallel war sie als Religionslehrerin und in der Schulpastoral an der Grund- und Hauptschule Kleinheubach. Ein Sabbatjahr brachte sie 2010 nochmal nach Brasilien, diesmal in die Partnerdiözese Óbidos. Danach ging es mit der Klinikseelsorge weiter, kombiniert mit einer 50-Prozent-Stelle an der Mittelschule in Hösbach. 2015 wechselte Warmuth ganz in die Klinikseelsorge und qualifizierte sich für den Bereich der Seelsorge in der Kinder- und Jugendpsychiatrie weiter. Zwischenzeitlich hatte sie in einem Modellprojekt auch gemeinsam mit einer Kollegin als Tandem die Leitung der Klinikseelsorge inne. Die vergangenen zweieinhalb Jahre reduzierte sie ihre Arbeitszeit durch ein Altersteilzeitmodell.


Mit Blick auf das vielfältige Einsatzspektrum Warmuths sagte Reuter: „In jedem dieser Arbeitsbereiche hast Du mit riesigem Engagement und mit sehr viel Erfüllung gearbeitet.“ Dennoch sei Warmuth besonders die Seelsorge am Klinikum ans Herz gewachsen. „Du hast Dich hier von den Menschen und ihren Nöten berühren lassen und bist selbst berührbar geblieben.“ Reuter dankte ihr auch im Namen von Personalleiter Ordinariatsrat Robert Hambitzer für ihr vielfältiges Wirken und wünschte ihr weiterhin viel Begeisterung für die christliche Botschaft.


Den guten Wünschen schloss sich Pastoraltheologe Ralph Stapp im Namen der Mitarbeitervertretung (MAV) des Bistums Würzburg an. Von ihren Kolleginnen bekam Warmuth einen Rucksack, gepackt mit Dingen, die sie an die Zeiten ihrer Tätigkeit erinnern sollen und sie auf ihrem neuen Lebensabschnitt begleiten werden, darunter auch ein Gesellschaftsspiel und damit verbunden die Einladung zu einem gemeinsamen Wiedersehen in gemütlicher Runde.


bv (POW)